Ice-Bucket-Challenge: Verschwörung gegen Tierversuche in der Forschung

Die Ice-Bucket-Challenge für die ALS-Krankheit geht derzeit umher. Ich bin fasziniert und froh darüber, wie viel Zusammenarbeit möglich ist und wie viel effizienter man Patienten nun helfen kann.
Wer das Bill Gates-Video noch nicht kennt, sollte es unbedingt noch nachholen:

Problem mit verschleierten Verschwörungstheoretikern unter falschem Namen

Neuerdings folgen aber auch sehr problematische Artikel. So verweist N24 auf die Kritik der (in meinen Augen sektengruppenartigen) „Ärzte gegen Tierversuche„, die im allgemeinen alle Tierversuche ablehnt und gleichzeitig die ALS-Aktion scharf kritisiert, weil beim Erforschen der Krankheit Tierversuche stattfinden. Diese Artikel führen zu einer Abkehr der Spender und sind damit fatal.

Auf der Seite von „Ärzte gegen Tierversuche“ fand ich bisher KEINEN einzigen aktiven Humanmediziner (nur einen Rentner) und sie scheint ein Verlängerungsarm von PETA zu sein mit ein paar Veterinärmedizinern, die bewusst das Wort „Tier“ bei Tierärzten weglassen. Wirkstoffe dieses Kalibers sind ethisch nicht akzeptabel versuchsfrei direkt an Menschen zu testen. Riskantere Medikamente erfordern Tierversuche, bevor Patientenstudien kommen können, alles andere wäre extrem fahrlässig. Im medizinischen Bereich gibt es nicht ohne Grund eine Ethikkommission, die die Versuche absegnen muss und in der Sozialwissenschaftler, Theologen, Juristen etc. sitzen. Es wird nicht zum Spaß rumgespielt, es werden Gene bewusst verändert, um an Krankheiten überhaupt forschen zu können.
Die von der Gruppe angepriesenen Alternativen wie Computersimulation sind meistens untauglich und zeigen eben keine unvorhersehbaren Wirkungen. Zellkulturen zeigen ebenso keine Wirkung auf einen Gesamtorganismus. Wirkstoffe so an Menschen zu geben wäre ein Todesurteil.

Es mag sein, dass Tierversuche bei ALS weniger effektiv sind als sonst, da man die Gene in Knock-out-Mäusen umändern muss, um bessere Effekte zu sehen, aber eine Aufhebung der Tierversuche würde jegliche Medikamentenherstellung behindern, da man nicht in die nächste Phase – Patientenversuch – gehen kann, ohne vorher die mindeste Sicherheit bei Tierversuchen zu beobachten. Einem solchen Risiko dürfen Patienten nicht ausgesetzt sein – das würde jede Ethikkommission stoppen. 

Problematische Auswirkungen

Die von der Gruppe empfohlene Universität Essen hat vermutlich zugestimmt, dass keine Tierversuche stattfinden, da sie wohl kaum eine Forschungsgruppe der Größe haben, die es möglich machen würde, in nächster Zeit in höhere Wirkstoff-Versuchsphasen überzugehen oder gar an einer Medikamentenherstellung beteiligt zu sein. Ich vermute, dass die Forschungsgruppe hierbei wahrscheinlich zu klein ist und anderen Fokus hat. Darum dürfte es der Uni Essen wahrscheinlich leichter fallen, diese Gruppe zu beschlichten.

Ich finde es fatal, dass Nachrichtenseiten derzeit dieser Gruppe eine Plattform bieten und den medizinischen Namen, welcher durch die Gruppe bewusst manipuliert wurde und welcher sich in seiner richtigen Fassung zu Respekt vor Patienten verpflichtet, fahrlässig in den Dreck ziehen lassen. Es ist nicht falsch, der Uni Essen zu spenden, aber die Hintergründe sollten eben nicht die „Argumente“ dieser Gruppe sein. Wahrscheinlich gehen mit der Abkehr-Aktion auch noch Gelder für viele Forschungsgruppen verloren, was ich sehr schade finde.

Diese (Verschwörungs?-)gruppe interessiert sich nicht für ethische Forschung, sondern bevorzugt offensichtlich Patientenstudien über Tierstudien, propagiert Veganismus etc. – kurzum ein verlorenes Menschenleben in der Forschung erscheint ihnen wohl lieber als eine tote Maus. Es besteht kein objektiver Blick, sondern pure Verfärbung durch PETA-Anhänger. Bitte nicht von den Märchen dieser Gruppe täuschen lassen. Danke.

Nachtrag: Tierversuche in der Kosmetik

Weil ich es immer wieder lese. Nein, Tierversuche in der Kosmetik sind nicht erlaubt und wären auch obsolet. Kosmetikhersteller bedienen sich an einem bereits vorhandenen Repertoire an Studienergebnissen mit den gleichen Wirkstoffen. Auf dieser Grundlage verwenden sie Wirkstoffe in eigenen Kosmetikprodukten. Neben dem Aspekt, dass Tierversuche hier nicht erlaubt sind, würde auch kein Hersteller so ineffizient sein und enorm teure eigene Studien bezahlen, wenn es bereits genug Studien zu den verwendeten Wirkstoffen im medizinischen Zusammenhang gibt.

Erstaunliches (Webfundstücke #3)

 


                                                 Erstaunliches

Beeindruckend, episch:
Flashanimation über Größen dieser Welt
Beispiele: „japanische Riesenkrabbe“ – ein spinnenartiges Monster. Ihre Überlebenstechnik auf Wiki: „Um sich vor Fressfeinden (z.B. Tintenfischen) zu tarnen, legen sie Schwämme und ähnliche Meerestiere auf ihren Körper.“
3,7 m von einem zum anderen Bein. Der T-Rex ist geduckt größenähnlich mit einem Elefanten.
Er war zwar nicht dabei, aber der Quetzalcoatlus ist so groß wie eine recht große Jagdhütte. Was für ein riesiges Monster (man betrachte das Seitenbild und das kleine Dino-Appetithäppchen).

Und der Archaeopteryx war so groß wie eine Taube, samt niedlichem Gefieder. Ich frage mich echt wie der mit solchen Zähnen sein Gefieder putzen konnte. Vielleicht hat er ja das Fett aus der Bürzeldrüse (hatte er eine?) so ganz zaghaft mit seiner Zunge verteilt? Oder er hatten Puderdunen-Federspitzen-Staub und musste das mit der Zunge verteilen. Oder was ganz anderes?

Video:
– Immediate Musik – Earth
– You don’t even know what big is
– 3D Kurzfilm: The Saga of Biorn
Sehr episch, bildgewaltig und zum Staunen bringend.

Persönlichkeiten: z,B.
– Frank W. Abagnale, nach dem „Catch me if you can“ gedreht wurde
– Zack Snyder, Macher von 300 und Sucker Punch
– Ludovico Einaudi, herausragender Pianist
– Willy Brandt, wundervoller Politiker
– es folgen noch Fotografen, Künstler, …

Does evil exist?
Flashmob in the Copenhagen metro | Som Sabadell Flashmob
Kids ask for light (anti-smoking commercial)
Improv Everywhere : Say Something Nice | Surprise Wedding Reception
Where the Hell is Matt? 2008 | Where the Hell is Matt? 2006
3D Kurzfilm: Sintel 
ChromaKey
24 Englisch-Akzente
Stimmenimitator Marti Fischer – Gewinner von YT Secret Talents
Guinness World Records (YT-Kanal)
Worlds Fastest Everything

Show-Talente

Britain’s got talent: Paul Potts | Susan Boyle
America’s got talent: Quick Change Act
X Factor: Bianca Ryan 
Illusionist/Magier | Magier Cyril

Sportliches:

Eddie rettet den Tag („Basketball-Turnen“)
Wenn Russen klettern…
Pfeil und Bogen mal anders…
Free running, Parkour- und Gymnastik-Videos 

Spaßiges:

Talking Parrot Einstein
The Amazing Lyrebird of Australia | Noch ein Video davon
Axis of Awesome – 4 Four Chord Song (with song titles)
MysteryGuitarMan-Videos
Assassin’s Creed Brotherhood: Literal Trailer by Tobuscus (ACB Machinima)

Hunter and bear’s 2012 birthday party
So was hab ich auf ganz Youtube noch nie gesehen. Meine Favoriten: 
-10 000 000 (ohne Leerzeichen eingeben), 1, 1200, 1492, 1969, 1989, 2005, 2013, 100 000 000.

Best Way To Teach College Students !Smart Teacher!
Bodo Wartke-Videos
Dancing Bird Frostie
Stirb langsam 4.0 auf Schwäbisch | Star Wars auf Schäbisch
Wellensittich-Messie – Etwas bekloppter, aber man staunt nicht schlecht. 

Für die Psyche:

Vortrags-Vorschauen:
Nick Vujicic: Nick Vujicic: „No arms, no legs, no worries!“ (deutsch)
Robert Betz: Robert Betz: alte Schuhe sollte man wechseln
Byron Katie: Was ist die Wahrheit über Druck (Pressure)
Byron Katie: I’m too fat, Part 2

Jane McGonigal: The game that can give you 10 extra years of life
Robert Betz – Raus aus den alten Schuhen

Zwei Bilder für zwischendurch dazu:
http://www.lolwithme.org/wp-content/uplo…ouldBeWorse.jpg
Holstee Manifesto

Technik, Naturwissenschaft & mehr:

Regeneration of cells – Regrowing finger – Stammzellenwelt…
Verbrechensveränderung (aus Bleep)
Hologramme à la Sony | Hologramm-Brille à la Canon
Cybermodel Hologramm von Hitsune Miku – was für die Pornowelt, haha. :’D
Scinexx – Geniale Entwicklungsartikel (eher selten Videos, 
aber atemberaubende Errungenschaften in Medizin & co.)
Majora’s Mask 3D

Charity & Gewissensdinge:

We Are The World 25 For Haiti – Official Video
Declan – Tell me why
Ray J feat. Brandy – Another day in paradise

Diskussionsanregende Worte:

Volker Pispers-Videos
Georg Schramm-Videos

Alligatoah – Mein Gott hat den Längsten
Alligatoah – Teufelskreis

Konstantin Wecker – Waffenhandel-Blues
Konstantin Wecker: „Willy IV“

Gruselig

Beeindruckend im gruseligen Sinne 
[spezieller „Comic“]: Japanischer Horror-Comic   

 

                                    Extra: Eine Figur tanzen lassen

  

Mini-Tutorial: man nehme MikuMikuDance (ich nutze 64bitOS)
Man zieht die pmx-Datei (die Model-Datei) in MMD und sie wird geöffnet.
MMD wikia | Tutorial „How to use MMD“: part 1 (bones)  | part 2 (frames) 

Mit Kinect hat man noch mehr Spaß: Klick.
[notwendig: Kinect + MikuMikuCapture]
– Andere tolle Kinect-Sachen: Miku sein | Miku sehen [in Focus-Bericht] | Canon-Brille | Kinect hacks video | kinecthacks.net | Kinect face expression 3d camera / scanner: hier, hier, hier

 

  Sonstige coole Berichte 

– The World in Dubai
  Eine eigens angelegte Inselgruppe mit den Formen der Welt im Meer
– Eisstadt Harbin (China)

– Krasser Pilz, der eine Tarantel befallen hat
– von HIV geheiltes Mädchen
– Mäusegehirn-Experiment

– Papierarmbrust selbst machen

 

 

Unterschätztes Wikipedia in der Manipulationskritik

 
„Manipulativ, manipulierbar und selbst die CIA bedient sich mit Editierungsprogrammen daran, um Wahrheiten auszumerzen!“ Der Ruf von Wikipedia wird nicht selten geschädigt und doch ist dieses Werk zu einem unverzichtbaren Teil des Internets geworden. Aber was ist am Ärger über die Plattform dran?
Es mag umstritten sein, wie angreifbar die US-Version von Wikipedia ist, da Sichter fehlen. Allerdings existiert gerade in der englischen Wikipedia-Version ein riesiges weltweites Publikum, dem gewöhnlich keine Änderungen entgeht – dafür sorgen stets die archivierten Bearbeitungsprotokolle. Dennoch ist das System natürlich angreifbar. In Deutschland ist hingegen das Korrektur-publikum zwar kleiner, dafür werden aber Sichter eingesetzt. Sichter sind User, die gewisse Anforderungen erfüllen müssen (Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl an editierten Artikeln und deren Genehmigung, keine Auffälligkeiten und jede Menge andere Punkte). Sie kontrollieren Artikeländerungen von Nicht-Sichtern (Neulinge, Unregistrierte und Unbekannte) vor der Veröffentlichung. Spontanes Masseneditieren mit Programmen ist in Deutschland aufgrund unserer typischen Bürokratie nicht im großen Stil umsetzbar. So weit darf man sich also beruhigen. (; Natürlich beseitigt es nicht die Eigenheit der Beiträge, allerdings sind auch hier nur Menschen am Werk. 

Für skeptische Personen empfiehlt es sich zudem, Artikel zweisprachig abzugleichen, denn der Wirkungsraum von Fakern ist begrenzt.

Die Stärke eines Kolloquiums

Ich persönlich halte Wikipedia für eine der zuverlässigsten Quellen im Internet – gerade weil Kontrolle aus allen Richtigungen besteht und Fachleute in Diskussionen schnell Probleme aufdecken können, dagegen argumentieren und erst mit entsprechenden Nachweisen z.B. über mehrere Studien größere Änderungen umsetzen können. Natürlich ist es themenabhängig. Die höchste Zuverlässigkeit empfinde ich im Raum Naturwissenschaft, da hier kaum Themen nach Auslegungssache bestehen, sondern feststehende Regelräume greifen.
Wikipedia arbeitet vergleichsweise selten über Gerüchte – mancherlei Journalist hingegen oft.

Hinter allen Quellen in allen Bereichen stecken Menschen – allerdings ist die Quantität der Kontrollpersonen auf Wikipedia viel umfassender als es anderorts möglich sein könnte. Nachforschungen zum Vergleich von Wikipedia zu Brockhaus ergaben zudem, dass Wikipedia zuverlässiger sei (Spiegel oder Stern berichteten über die Untersuchung). Auch könnte der Brockhaus bei all den Beschränkungen durch Mitarbeiterzahlen nie so umfangreiche Artikel veröffentlichen. Die Relevanz ist bei einem so großen Korrekturpublikum hoch, denn Wikipedia ist nicht primär auf Interessenvertretung aus, wie es andere Anbieter von Informationen sind. Wikipedia ist nicht auf Verfälschung angewiesen, um Klicks zu generieren – ganz anders als Magazine und Journalisten. Auch staatliche Institutionen sind nicht meinungsfrei. Und dass Studien auch problematisch sein können (Interesse, bekannt zu werden, um damit neue Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten; Sponsorenproblematik) ist ebenso bekannt. Auf wen ist noch Verlass? Viele setzen den Maßstab zu hoch, doch pure Zuverlässigkeit ist auf diesem Planeten nicht machbar.

Wie manipulativ ist Wikipedia?

Wikipedianer bemühen sich zumindest vielfach, oft fähige Studien zu wählen, viel abzugleichen, ausgewogen möglichst viele Seiten zu beleuchten und Debatten über die Themen vor Veröffentlichungen zu führen während der Rest der Welt nicht selten vieles anderen nachredet und es nachforschungsfrei ohne weitere Investigation als Beleg nimmt. Natürlich gibt es viele seriöse Quellen, die sehr gezielt arbeiten. In diesem Beitrag geht es mir jedoch um die Unterschätzung der Arbeit Wikipedias.

Nun könnte man als einen weiteren Manipulationsfaktor herangezüchtete Moderatoren betrachten (ob man Administratoren überhaupt heranzüchten kann, ist mir unbekannt – sie sind schließlich dafür zuständig, dass das System richtig läuft; weniger Artikel bezogen). Aber durch herangezüchtete Moderatoren dürfte es im kleineren Stil wohl zeitweilig möglich sein, zu manipulieren. Wird die Person aber gehäuft auffällig und die Beiträge oft genug als verfälschend markiert, verliert sie schnurstracks ihre Position. Ein Moderator kann zwar von permanenter Sichtung befreit werden, ist aber von permanenter Beobachtung und Kritik nicht ausgeschlossen und kann daher ebenso schnell gesperrt werden.

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Die englische Wikipedia nutzt die ganze Welt – und diese vergleicht permanent mehrsprachige Artikel untereinander, sodass Verfälschungen oft gut aufgedeckt werden können.

Perfekt ist nichts, besonders dann nicht, wenn es sich um Artikel kleineren Interesses handelt, wo kaum jemand ermittelt. Doch in ihrer Gesamtheit trägt Wikipedia mehr Aussagekraft als die meisten Medien, die darauf angewiesen sind, mit Klicks Geld zu verdienen und damit quasi notgedrungen verfälschend schreiben. 

Selbst seriöseste Organisationen sind fehleranfällig

Nicht einmal die weltweit renommiertesten Wissenschaftsmagazine wie Science sind frei von wissenschaftlichen Fehlern. Auch hier wurden schon Studien gedruckt, bei denen man nach einigen Hinterfragungen feststellen durfte, dass die Forscher Informationen anderer Studien als Voraussetzung nahmen, ohne sie selbst zu kontrollieren und darauf zu stark aufgebaut haben. Das ist grob fahrlässig, wenn es sich um Bezugsquellen handelt, die vielleicht nur eine einzige Studie als Forschungsquelle besitzen, denn auch als selbstverständlich gesehenes Wissen muss in der Forschung von Grund auf hinterfragt und mit anderweitigen Ergebnissen verglichen werden. Das ist enorm aufwendig und deswegen huscht man nicht selten gerne einfach zu grob drüber in der Hoffnung, man hätte Glück mit der Wahl der vorausgegangen Bezugsquellen gehabt. So etwas gehört aber nicht in Wissenschaftsmagazine.

Vielleicht ging es auch um die Methodik, die zu schwach durchgeprüft war – ich weiß es gerade nicht mehr. 
So etwas ist in den von Science gedruckten Studien selten der Fall, aber manchmal passiert es doch.

Der geniale Gemeinschaftsapparat

Was jedoch Wikipedia macht, ist glücklicherweise selten das Stützen von Artikeln auf einzelnen Studien, sondern auf einem Überblick solcher – auch mit Hinweisen auf Ausreißer. So etwas geht im wissenschaftlichen Überblick gerne etwas unter. Besonders Vergleichsstudien, die die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassen, sind gut verbreitet.

In wissenschaftlichen Artikeln kann man nicht selten keinen einzigen Satz verändern ohne deftigen Nachweis. Gerade weil oft Profis des eigenen Fachs vor Ort sind und jene Artikel beobachten.

Womöglich unterschätzen viele den Aufbau von Wikipedia, da das Erste, was man sieht, die Editierfunktion ist. Der wesentlich größere Apparat, der von der Größe her viel gewaltiger als alle Artikel auf ganz Wikipedia ist, ist die Gemeinschaft aus engagierten Menschen dahinter, ihre Organisation, ihre Anzahl und ihre Diskussion. Es ist die riesige Arbeit im Hintergrund, die Wikipedia so einzigartig macht. 

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Vielfach unterschätztes Wikipedia

Wie grandios und umfangreich das Ganze umgesetzt ist, erfährt man meist erst, wenn man sich stärker mit der Organisation und den Möglichkeiten dort befasst und mitmacht. Gerade dann merkt man schnell, wie gut und oft sekundenschnell die gegenseitige Kontrolle dort funktioniert. Perfekt ist der Apparat natürlich nicht, aber definitiv herausragend und weltweit so vielseitig kontrolliert wie wohl kaum ein anderer Berichterstatter je zuvor. 

Wenn überhaupt, dann hält Manipulation nur in kleinen Artikeln länger stand, die wenig Interesse anziehen und daher nicht stark im Kontrollblick stehen – oder schlicht für die meisten dort zu irrelevant sind, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Aus diesem Grund investiert dort kaum wer seine Zeit, um Verschwör-ungstheorien perfekt zu beleuchten – hingegen aber für soziale Begebenheiten, Krankheiten, Naturwissenschaftliches, Entdeckungen, Technik und mehr. Verschwörungstheoretiker arbeiten auch zu selten wissenschaftlich, um sich bei Wikipedia ausreichend zu engagieren, sodass sich letztendlich kaum wer um diese Artikel kümmert oder sich mit deren Inhalt beschäftigt.
Wenn Artikel kurz und merkwürdig geraten sind, sollte man in den Diskussionsbereich schauen – dort erfährt man oft viel mehr, was es mit dem Artikel auf sich hat und was den Schreibern große Fragezeichen bereitet.

Das Schöne an Wikipedia ist die weitgehend große Neutralität und Ausgewogenheit im Vergleich zu allen anderen Quellen. Man erfährt die Version beider Seiten, die sonst auf ihren eigenen Seiten sehr manipulativ schreiben können. Natürlich fühlen sich Personen mit präferierten Ansichten auf Wikipedia nicht selten schlecht – eben weil am Ende einer Diskussion meist Ausgeglichenheit erreicht wird, da jeder mitmachen kann und beide Seiten sich oft beteiligen. Man ist zum Kompromiss bei der Artikelbeleuchtung quasi oft gezwungen.
Den Wünschen entsprechend verläuft es nicht, aber i.d.R. verläuft vieles sehr bodenständig. 

Hand in Hand mit Fachliteratur

Nebenbei habe ich selbst sehr viel an Fachliteratur und gleiche diese gerne mit Wikipedia ab. Wikipedia ist in der Regel bei der Qualität stark überzeugend. Und auch mein Brockhaus konnte nie in solchem Umfang mithalten – von der Verständlichkeit gar nicht erst zu sprechen. Aber ich begrüße „Artenvielfalt“ unter Nachschlageanlaufstellen.

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Wie fehlende Professorengrade die Kulturvielfalt steigern

Wikipedia hat enorm viele Bereiche, die über gängige Lehre gerne hinausgehen und nicht gleich einen Forschungstitel abverlangen. Sei es das Phänomen von Youtube-Charakteren, neumodische Begriffserklärungen, Sextoys, Rasenmähertypen, Filme, Animes, Videospiele, Firmengezicke oder informatische Themen, in die sich viele Hobbyinformatiker nicht selten eigenständig enorm reingesteigert haben. Mir ist klar, dass Sichter keine Professoren sind, aber diese Position ist gar nicht notwendig.
Andernfalls würden viele Kulturbereiche auf der Strecke bleiben und viele neumodische Erscheinungen sehr langsam registriert werden. Eine Zusatzplattform allein für wissenschaftliche Arbeiter und Experten würde ich jedoch sehr begrüßen – nur sind diese leider meist kostenpflichtig, da sich solche Mühe selten selbst bezahlt. 
Dass Wikipedia aber allein durch Engagement zu so beachtlicher Größe herangewachsen ist, ohne die Urheber zu bezahlen, ist ein genialer Punkt.

Und um einen Artikel über Michael Jackson zu schreiben muss man kein Profi sein – ein vernarrter Fan, der jedes Interview gesehen hat, kann bereits weiterhelfen.
Wikipedia ist in seiner Vielfalt riesig und daher in seiner Gesamtheit bemerkenswert. Dass sich viele mal mit Editiergezicke rumgequält haben, ist bei dieser Größe verständlich und bei dieser Offenheit ist es auch schwer, es jedem recht zu machen oder die absolut goldene Mitte zu treffen. Aber das, was rausgekommen ist, ist in meinen Augen großartig.

Die Magazinzwispaltigkeit

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Homöopathie – lebensrettende Wirkungslosigkeit?

Homöopathische Mittel by shellac

Oft liest und sieht man Streiks. Man hört, die Krankenkassen sollen Homöopathie nicht finanzieren, weil es keine medikamen-töse Wirkung habe und der Wirkstoff quasi nicht vorhanden sei. Passanten nahmen sogar schaulustig bergeweise homöopathische Mittel vor Publikum ein, um zu demonstrieren, dass weder Wirkung noch Nebenwirkung eintreffen dürfte. Zeitschriften wie Spiegel und Stern starteten allerlei Aufklärungsartikel – der Glaube an die Pillen sank. Zu Unrecht.

Die Wahrheit über die Pillen ist…

dass sie tatsächlich keine pharmazeutische Wirkung haben, da es idR keinen Wirkstoff gibt. Dass riesige Verdünnung von Wirkstoffen nicht nachgewiesenermaßen dazu führt, dass sich das Wasser an einen Wirkstoff „erinnert“ und einen nebenwirkungsfrei nur mit positiven Effekten segnet; dass weder die teure und spezielle Herstellung noch andere Umgangsarten je dazu geführt haben, dass die Wirkung in Studien über den Placebo-Effekt, also dem Effekt von wirkungslose Tabletten, hinauskam. Damit ist die Sache für Kritiker oft gegessen, ohne zu bemerken, was der Placebo-Effekt alles Unglaubliche erschaffen wie zerstören kann…

Wann ist ein Medikament ein Medikament?

Medikamente werden zugelassen, sofern sie in Studien einen höheren Wirkungseffekt haben als die Kontrollgruppe, die Placebos nahm und daher primär durch den Glauben an die Tabletten oder dank Spontanheilung genesen ist. Erst ab dem Punkt, ab dem die Wirkung unabhängig von der Glaubens- und Spontanheilungsrate verläuft, kann ein Wirkstoff zum Medikament werden. Manchmal ist es bei wenigen Probanden schwer, einen objektiven Effekt zu erhalten, manchmal braucht es mehrere Studien, um Placebos zu entlarven, sodass Medikamente auch nachträglich vom Markt genommen werden – zu Ungunsten derer, die einen Effekt durch ihre Überzeugung erhielten.

Homöopathieprotest | Richard Craig

Selbstmord mit Placebos

ist anscheinend nicht unmöglich. Vor einigen Jahren nahm ein Student an einer Studie teil. Während der Studie wollte er sich mit einer Überdosis an Medikamenten das Leben nehmen. Was er nicht wusste: Er war in der Placebo-Kontrollgruppe und hatte nie einen Wirkstoff eingenommen. Dennoch schwebte er nach der vermeintlichen Überdosierung in hoher physiologischer Lebensgefahr und konnte gerade noch gerettet werden. Die Werte stabilisierten sich letztendlich, als der erfuhr, dass er zur Placebogruppe gehörte.
Roy R. Reeves, General Hospital Psychiatry 2007129:275-277, nach MMW-Fortschr. Med. Nr. 7 / 2010 (152. Jg.) v. 18. Februar 2010, S. 13
Wenn die eigene Überzeugung solche Berge versetzen kann, dann unterschätzt man die Placebowirkung deutlich. Viele schätzen ihren Effekt nicht, bedenken aber nicht einmal, dass man den Wirkungsraum von Placebos erst einmal überhaupt erreichen muss – was mit Unüberzeugung bei wirkungslosen Tabletten kaum funktioniert, denn der Placebo-Effekt ist nicht nur eine Frage der Spontanheilung – er betrifft ebenso stark die eigene Überzeugung, die maßgeblich auf den Ausgang der Krankheit einwirkt. Zudem dürften besonders Hypochonder von Homöopathie stark profitieren.

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Warum „chemisch“ oft besser als pflanzlich ist

Pflanzen bevorzugt?

Aus Chemie besteht die ganze Welt – das ist in solchen Zitaten bezgl. böser Chemie und guter Pflanzen also nicht gemeint. Meist denken viele dabei an synthetisch hergestellte Medikamente.

Was allerdings oft vergessen wird: Medikamentenwirkstoffe basieren meist auf Pflanzen, deren Wirkstoff man isoliert hat, von Störpunkten gereinigt hat und ihn synthetisch nach seinen Bausteinen nachgebaut herstellt. Hinzu folgen Wirksamkeits- und Verträglichkeitsstudien. Man versucht, eine Wirkungsmaximierung bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu erzielen – besser als es viele Pflanzen je hinbekämen. Das heißt, letztendlich ist es oftmals für den Körper weniger risikobehaftet, entsprechende Medikamente zu wählen statt die ungeprüften pflanzlichen Versionen in der gleichen Wirkungsdosis einzunehmen, die viel mehr unbekannte Parameter mitbringen und Störzusammenhänge im Körper schnell auslösen können. Natürlich kommt es aber stark darauf an, mit welchem Maß man bei den Wirkungsräumen misst. 
Pflanzen stehen oft deswegen besser da, da sie in einer viel milderen Liga spielen (in Dosis, Wirkung und Nebenwirkung) als ihre wirkungsmaximierten medikamentösen Zwillinge, die bei ihrer viel höheren Wirkstoffdosierung an mancherlei heftigen Nebenwirkung oft nicht vorbeikommen. Außerdem wird alles sehr genau dokumentiert – während es bei vielen Pflanzen oft weniger intensive Studien gibt – sowie keinen Beipackzettel, der bei manchen Personen Placebo-Nebenwirkungen hervorlocken kann.

Snythese-Angst dank Marktchaos

Pillen by Basket78

Allerdings sind Pflanzen meist günstiger und oft nicht so stark vom Marktgeschehen abhängig wie mancherlei Medikament. Manchmal wirkt aber auch gerade die Gesamtpaket-Kombination einer Pflanze. Bei einzelnen Wirkstoffen sind synthetische Medikationen jedoch oft viel effektiver. 
Synthetischem muss man also nicht negativ gegenüberstehen, eher dem Undurchsichtigskeitsgewusel bei Anbietern und Produkten, in welchen man sich leicht verliert, während man an dem vorbeigreift, was man eigentlich finden wollte (meine-gesundheit.de und sanego.de helfen da etwas). Bei dem Gewusel ist’s schließlich irgendwann doch einfacher, in eine Pflanze zu beißen, mit weniger Wirkung zu leben, aber aus dem Glauben heraus den Placebo-Effekt noch ein wenig positiv zu stärken. 

Zweite Erde?

Als der derzeit erdähnlichste Planet aus dem Orbit vom Stern Gliese 581 gilt Gliese 581g. Der Exoplanet könnte erdähnliche Temperaturen haben, liegt in der habitablen Zone und befindet sich „nur“ 20 Lichtjahre entfernt. Kleine, interessante Macken gibt’s aber dennoch (siehe Artikel).

Aber wenn wir schon von der Entfernung sprechen: 20 Lichtjahre = 189.214.609.451.616 km, also 189 Billionen km.

Derzeit schnellste Raumsonden (Helois 1 und 2) halten den Geschwindigkeitsrekord mit 252.792 km/h, also 70,2 km/s. 
189.214.609.451.616 km : 70,2 km/s =
2.695.364.807.003,08 s =
85.410,96 Jahre bräuchten wir mit den schnellsten Raumsonden dorthin, wenn die Geschwindigkeit stabil bleiben würde und keine Ablenkung und Zeitver-zögerung entstehen würde (z.B. durch Anziehungen anderer Planeten auf diesem Weg).

Bis solche Strecken per Tricks je über-querbar werden, leben wir bestimmt nicht mehr.
Allerdings haben Funkwellen mit 299.792,5 km/s (Lichtgeschwindigkeit) durchaus die Chance, den Planeten in 20 Jahren zu erreichen. Und dann, falls dort was Entwickeltes lebt, könnte man Daten-Pingpong alle 20 Jahre spielen.

Idee?

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Zu der weit verbreiteten Meinung, Astro-Forschung wäre weggeworfenes Geld und gehöre abgeschafft, weil erstmal Krisen Vorrang hätten:
Was ist denn dann mit Unterhaltungsbranche samt Hollywood, Videospielen und allem, was Spaß macht, naa? 😀 Das etwa auch abschaffen?

Die Entdeckungen, die jedoch beim Erforschen gemacht werden, könnten riesig sein. Ob neue Bausteine, technische Entwicklung oder gar Medizinisches sowie neue Informations- und Kommunikationswelten. Vielleicht auch vieles über uns selbst.

Falls die Menschheit in vielen vielen Jahren in der Lage sein sollte, solche Distanzen zu überbrücken (ob durch Wurmlöcher, Schwarze Löcher oder sonstige Wege, die derzeit noch theoretisch behandelt werden), sich sicherer im Weltall zu bewegen und notfalls an anderen Orten leben zu können, dann bestimmt nicht durch über Generationen überdauernden Forschungsgeld-Entzug.
Nur weil für uns heute noch etwas nicht direkt greifbar ist, muss man es nicht sogleich einstampfen.

Zur Unterhaltungsbranche: Es macht glücklich, motiviert dadurch, lässt auch mal bei Stress abschalten und fröhlicher einen neuen Tag beginnen. Es ist eine Spielerei auch für Erwachsene, die einen aufmuntert, wenn der Rest des Tages kalt, langweilig und herzlos war.
Während Forschung wenige Menschen interessiert, interessiert Unterhaltung fast jeden – weil jeder mal ’ne Auszeit braucht. Entsprechend fließt auch viel Geld dorthin. Deswegen ist es nichts Schlechtes. Weltraumforschung aber auch nicht. Nur neigen einfach viele immer nur schnell Ergebnisse zu wollen „Entweder ich flieg da direkt hin oder es ist nichts wert. Überlegungen, Berechnungen und Theorien reichen nicht.“ Der Prozess wird hingegen viel zu selten gewürdigt. Aber genau solchen langwierigen Prozessen verdanken wir in vielerlei Bereichen unsere technische Entwicklung.

Atemberaubende Zellregeneration

Was für atemberaubende Werke Stammzellkulturen erzeugen:

 

 

Nach dieser Reportage kommt wahrscheinlich folgende Frage auf:
Warum werden gezüchtete Organe aus Stammzellen, die ja nur 4 Monate fürs Wachstum brauchen und nicht abgestoßen werden (da es Eigenkörpermaterial ist), nicht vermehrt in Patienten implantiert?
Die meisten dürften denken „Wahrscheinlich, weil das Züchten der Zellen so teuer ist“, was durchaus sein kann. Aber ein wichtiger Aspekt fehlt noch: Hat man z.B. einen Unfall gehabt und einen Teil der Nase verloren, dann reicht es nicht aus, einfach nur eine dünne Hautschicht im Labor zu züchten. Man braucht ebenso die tieferen Hautschichten, die Gefäße und Nerven zur Versorgung besitzen, weil die neue Hautschicht ohne Versorgung abstirbt. Eine so dicke Hautschicht wird gewöhnlich nicht gezüchtet, daher wird weiterhin Haut z.B. vom Oberschenkel entnommen und in ein bestimmtes Gebiet neu eingenäht.

Die Anfangsreportage bezgl. der nachwachsenden Fingerkuppe ist zudem etwas verfälscht positiv dargestellt – selbst die Forscher dieses Projekts hielten die Darstellung des Journalisten für zu übertrieben.