Zweite Erde?

Als der derzeit erdähnlichste Planet aus dem Orbit vom Stern Gliese 581 gilt Gliese 581g. Der Exoplanet könnte erdähnliche Temperaturen haben, liegt in der habitablen Zone und befindet sich „nur“ 20 Lichtjahre entfernt. Kleine, interessante Macken gibt’s aber dennoch (siehe Artikel).

Aber wenn wir schon von der Entfernung sprechen: 20 Lichtjahre = 189.214.609.451.616 km, also 189 Billionen km.

Derzeit schnellste Raumsonden (Helois 1 und 2) halten den Geschwindigkeitsrekord mit 252.792 km/h, also 70,2 km/s. 
189.214.609.451.616 km : 70,2 km/s =
2.695.364.807.003,08 s =
85.410,96 Jahre bräuchten wir mit den schnellsten Raumsonden dorthin, wenn die Geschwindigkeit stabil bleiben würde und keine Ablenkung und Zeitver-zögerung entstehen würde (z.B. durch Anziehungen anderer Planeten auf diesem Weg).

Bis solche Strecken per Tricks je über-querbar werden, leben wir bestimmt nicht mehr.
Allerdings haben Funkwellen mit 299.792,5 km/s (Lichtgeschwindigkeit) durchaus die Chance, den Planeten in 20 Jahren zu erreichen. Und dann, falls dort was Entwickeltes lebt, könnte man Daten-Pingpong alle 20 Jahre spielen.

Idee?

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Zu der weit verbreiteten Meinung, Astro-Forschung wäre weggeworfenes Geld und gehöre abgeschafft, weil erstmal Krisen Vorrang hätten:
Was ist denn dann mit Unterhaltungsbranche samt Hollywood, Videospielen und allem, was Spaß macht, naa? 😀 Das etwa auch abschaffen?

Die Entdeckungen, die jedoch beim Erforschen gemacht werden, könnten riesig sein. Ob neue Bausteine, technische Entwicklung oder gar Medizinisches sowie neue Informations- und Kommunikationswelten. Vielleicht auch vieles über uns selbst.

Falls die Menschheit in vielen vielen Jahren in der Lage sein sollte, solche Distanzen zu überbrücken (ob durch Wurmlöcher, Schwarze Löcher oder sonstige Wege, die derzeit noch theoretisch behandelt werden), sich sicherer im Weltall zu bewegen und notfalls an anderen Orten leben zu können, dann bestimmt nicht durch über Generationen überdauernden Forschungsgeld-Entzug.
Nur weil für uns heute noch etwas nicht direkt greifbar ist, muss man es nicht sogleich einstampfen.

Zur Unterhaltungsbranche: Es macht glücklich, motiviert dadurch, lässt auch mal bei Stress abschalten und fröhlicher einen neuen Tag beginnen. Es ist eine Spielerei auch für Erwachsene, die einen aufmuntert, wenn der Rest des Tages kalt, langweilig und herzlos war.
Während Forschung wenige Menschen interessiert, interessiert Unterhaltung fast jeden – weil jeder mal ’ne Auszeit braucht. Entsprechend fließt auch viel Geld dorthin. Deswegen ist es nichts Schlechtes. Weltraumforschung aber auch nicht. Nur neigen einfach viele immer nur schnell Ergebnisse zu wollen „Entweder ich flieg da direkt hin oder es ist nichts wert. Überlegungen, Berechnungen und Theorien reichen nicht.“ Der Prozess wird hingegen viel zu selten gewürdigt. Aber genau solchen langwierigen Prozessen verdanken wir in vielerlei Bereichen unsere technische Entwicklung.

  • PlanET

    Hätten wir keine Unterhaltungsbranche, gäbe es sicherlich auch mehr depressive. Das wär doch toll. Dann wäre ich nicht mehr so einsam. …Juhu!
    Interessant das es immer wieder der 2te Planet ist. Obwohl es schon der 100ste Planet sein sollte.
    Wenn wir dies irgendeinmal schaffen, dann können wir auch den „2ten“ Planeten zerstören. Hoch lebe der Ka-ka-pitalismus!
    Wir brauchen mehr Leistung! …Leistung! Leistung! Leistung! Leistung! Und nochmehr Hirn-Leitung!
    Mehr! Mehr! Mehr! Meer, Strand, Sand und Land!
    Das wär doch toll. Jupii.

  • WeFeedTheWorld

    der vergleich mit der unterhaltungsbranche hinkt ein wenig. in den finanzen sind das riesige unterschiede. wäre sinnvoller das geld in der industrie der dritt-länder zu investieren, um sie nicht mehr von unseren dumpingpreisen abhängig zu machen. wir leben hier im überfluss und stellen uns vielmals als die elementarsten des gesamten planeten dar. und wer verstanden hat wie überhaupt ein erdähnlicher definiert wird, sieht auch wie abstrus das ganze ist.