Ice-Bucket-Challenge: Verschwörung gegen Tierversuche in der Forschung

Die Ice-Bucket-Challenge für die ALS-Krankheit geht derzeit umher. Ich bin fasziniert und froh darüber, wie viel Zusammenarbeit möglich ist und wie viel effizienter man Patienten nun helfen kann.
Wer das Bill Gates-Video noch nicht kennt, sollte es unbedingt noch nachholen:

Problem mit verschleierten Verschwörungstheoretikern unter falschem Namen

Neuerdings folgen aber auch sehr problematische Artikel. So verweist N24 auf die Kritik der (in meinen Augen sektengruppenartigen) „Ärzte gegen Tierversuche„, die im allgemeinen alle Tierversuche ablehnt und gleichzeitig die ALS-Aktion scharf kritisiert, weil beim Erforschen der Krankheit Tierversuche stattfinden. Diese Artikel führen zu einer Abkehr der Spender und sind damit fatal.

Auf der Seite von „Ärzte gegen Tierversuche“ fand ich bisher KEINEN einzigen aktiven Humanmediziner (nur einen Rentner) und sie scheint ein Verlängerungsarm von PETA zu sein mit ein paar Veterinärmedizinern, die bewusst das Wort „Tier“ bei Tierärzten weglassen. Wirkstoffe dieses Kalibers sind ethisch nicht akzeptabel versuchsfrei direkt an Menschen zu testen. Riskantere Medikamente erfordern Tierversuche, bevor Patientenstudien kommen können, alles andere wäre extrem fahrlässig. Im medizinischen Bereich gibt es nicht ohne Grund eine Ethikkommission, die die Versuche absegnen muss und in der Sozialwissenschaftler, Theologen, Juristen etc. sitzen. Es wird nicht zum Spaß rumgespielt, es werden Gene bewusst verändert, um an Krankheiten überhaupt forschen zu können.
Die von der Gruppe angepriesenen Alternativen wie Computersimulation sind meistens untauglich und zeigen eben keine unvorhersehbaren Wirkungen. Zellkulturen zeigen ebenso keine Wirkung auf einen Gesamtorganismus. Wirkstoffe so an Menschen zu geben wäre ein Todesurteil.

Es mag sein, dass Tierversuche bei ALS weniger effektiv sind als sonst, da man die Gene in Knock-out-Mäusen umändern muss, um bessere Effekte zu sehen, aber eine Aufhebung der Tierversuche würde jegliche Medikamentenherstellung behindern, da man nicht in die nächste Phase – Patientenversuch – gehen kann, ohne vorher die mindeste Sicherheit bei Tierversuchen zu beobachten. Einem solchen Risiko dürfen Patienten nicht ausgesetzt sein – das würde jede Ethikkommission stoppen. 

Problematische Auswirkungen

Die von der Gruppe empfohlene Universität Essen hat vermutlich zugestimmt, dass keine Tierversuche stattfinden, da sie wohl kaum eine Forschungsgruppe der Größe haben, die es möglich machen würde, in nächster Zeit in höhere Wirkstoff-Versuchsphasen überzugehen oder gar an einer Medikamentenherstellung beteiligt zu sein. Ich vermute, dass die Forschungsgruppe hierbei wahrscheinlich zu klein ist und anderen Fokus hat. Darum dürfte es der Uni Essen wahrscheinlich leichter fallen, diese Gruppe zu beschlichten.

Ich finde es fatal, dass Nachrichtenseiten derzeit dieser Gruppe eine Plattform bieten und den medizinischen Namen, welcher durch die Gruppe bewusst manipuliert wurde und welcher sich in seiner richtigen Fassung zu Respekt vor Patienten verpflichtet, fahrlässig in den Dreck ziehen lassen. Es ist nicht falsch, der Uni Essen zu spenden, aber die Hintergründe sollten eben nicht die „Argumente“ dieser Gruppe sein. Wahrscheinlich gehen mit der Abkehr-Aktion auch noch Gelder für viele Forschungsgruppen verloren, was ich sehr schade finde.

Diese (Verschwörungs?-)gruppe interessiert sich nicht für ethische Forschung, sondern bevorzugt offensichtlich Patientenstudien über Tierstudien, propagiert Veganismus etc. – kurzum ein verlorenes Menschenleben in der Forschung erscheint ihnen wohl lieber als eine tote Maus. Es besteht kein objektiver Blick, sondern pure Verfärbung durch PETA-Anhänger. Bitte nicht von den Märchen dieser Gruppe täuschen lassen. Danke.

Nachtrag: Tierversuche in der Kosmetik

Weil ich es immer wieder lese. Nein, Tierversuche in der Kosmetik sind nicht erlaubt und wären auch obsolet. Kosmetikhersteller bedienen sich an einem bereits vorhandenen Repertoire an Studienergebnissen mit den gleichen Wirkstoffen. Auf dieser Grundlage verwenden sie Wirkstoffe in eigenen Kosmetikprodukten. Neben dem Aspekt, dass Tierversuche hier nicht erlaubt sind, würde auch kein Hersteller so ineffizient sein und enorm teure eigene Studien bezahlen, wenn es bereits genug Studien zu den verwendeten Wirkstoffen im medizinischen Zusammenhang gibt.

Erstaunliches (Webfundstücke #3)

 


                                                 Erstaunliches

Beeindruckend, episch:
Flashanimation über Größen dieser Welt
Beispiele: „japanische Riesenkrabbe“ – ein spinnenartiges Monster. Ihre Überlebenstechnik auf Wiki: „Um sich vor Fressfeinden (z.B. Tintenfischen) zu tarnen, legen sie Schwämme und ähnliche Meerestiere auf ihren Körper.“
3,7 m von einem zum anderen Bein. Der T-Rex ist geduckt größenähnlich mit einem Elefanten.
Er war zwar nicht dabei, aber der Quetzalcoatlus ist so groß wie eine recht große Jagdhütte. Was für ein riesiges Monster (man betrachte das Seitenbild und das kleine Dino-Appetithäppchen).

Und der Archaeopteryx war so groß wie eine Taube, samt niedlichem Gefieder. Ich frage mich echt wie der mit solchen Zähnen sein Gefieder putzen konnte. Vielleicht hat er ja das Fett aus der Bürzeldrüse (hatte er eine?) so ganz zaghaft mit seiner Zunge verteilt? Oder er hatten Puderdunen-Federspitzen-Staub und musste das mit der Zunge verteilen. Oder was ganz anderes?

Video:
– Immediate Musik – Earth
– You don’t even know what big is
– 3D Kurzfilm: The Saga of Biorn
Sehr episch, bildgewaltig und zum Staunen bringend.

Persönlichkeiten: z,B.
– Frank W. Abagnale, nach dem „Catch me if you can“ gedreht wurde
– Zack Snyder, Macher von 300 und Sucker Punch
– Ludovico Einaudi, herausragender Pianist
– Willy Brandt, wundervoller Politiker
– es folgen noch Fotografen, Künstler, …

Does evil exist?
Flashmob in the Copenhagen metro | Som Sabadell Flashmob
Kids ask for light (anti-smoking commercial)
Improv Everywhere : Say Something Nice | Surprise Wedding Reception
Where the Hell is Matt? 2008 | Where the Hell is Matt? 2006
3D Kurzfilm: Sintel 
ChromaKey
24 Englisch-Akzente
Stimmenimitator Marti Fischer – Gewinner von YT Secret Talents
Guinness World Records (YT-Kanal)
Worlds Fastest Everything

Show-Talente

Britain’s got talent: Paul Potts | Susan Boyle
America’s got talent: Quick Change Act
X Factor: Bianca Ryan 
Illusionist/Magier | Magier Cyril

Sportliches:

Eddie rettet den Tag („Basketball-Turnen“)
Wenn Russen klettern…
Pfeil und Bogen mal anders…
Free running, Parkour- und Gymnastik-Videos 

Spaßiges:

Talking Parrot Einstein
The Amazing Lyrebird of Australia | Noch ein Video davon
Axis of Awesome – 4 Four Chord Song (with song titles)
MysteryGuitarMan-Videos
Assassin’s Creed Brotherhood: Literal Trailer by Tobuscus (ACB Machinima)

Hunter and bear’s 2012 birthday party
So was hab ich auf ganz Youtube noch nie gesehen. Meine Favoriten: 
-10 000 000 (ohne Leerzeichen eingeben), 1, 1200, 1492, 1969, 1989, 2005, 2013, 100 000 000.

Best Way To Teach College Students !Smart Teacher!
Bodo Wartke-Videos
Dancing Bird Frostie
Stirb langsam 4.0 auf Schwäbisch | Star Wars auf Schäbisch
Wellensittich-Messie – Etwas bekloppter, aber man staunt nicht schlecht. 

Für die Psyche:

Vortrags-Vorschauen:
Nick Vujicic: Nick Vujicic: „No arms, no legs, no worries!“ (deutsch)
Robert Betz: Robert Betz: alte Schuhe sollte man wechseln
Byron Katie: Was ist die Wahrheit über Druck (Pressure)
Byron Katie: I’m too fat, Part 2

Jane McGonigal: The game that can give you 10 extra years of life
Robert Betz – Raus aus den alten Schuhen

Zwei Bilder für zwischendurch dazu:
http://www.lolwithme.org/wp-content/uplo…ouldBeWorse.jpg
Holstee Manifesto

Technik, Naturwissenschaft & mehr:

Regeneration of cells – Regrowing finger – Stammzellenwelt…
Verbrechensveränderung (aus Bleep)
Hologramme à la Sony | Hologramm-Brille à la Canon
Cybermodel Hologramm von Hitsune Miku – was für die Pornowelt, haha. :’D
Scinexx – Geniale Entwicklungsartikel (eher selten Videos, 
aber atemberaubende Errungenschaften in Medizin & co.)
Majora’s Mask 3D

Charity & Gewissensdinge:

We Are The World 25 For Haiti – Official Video
Declan – Tell me why
Ray J feat. Brandy – Another day in paradise

Diskussionsanregende Worte:

Volker Pispers-Videos
Georg Schramm-Videos

Alligatoah – Mein Gott hat den Längsten
Alligatoah – Teufelskreis

Konstantin Wecker – Waffenhandel-Blues
Konstantin Wecker: „Willy IV“

Gruselig

Beeindruckend im gruseligen Sinne 
[spezieller „Comic“]: Japanischer Horror-Comic   

 

                                    Extra: Eine Figur tanzen lassen

  

Mini-Tutorial: man nehme MikuMikuDance (ich nutze 64bitOS)
Man zieht die pmx-Datei (die Model-Datei) in MMD und sie wird geöffnet.
MMD wikia | Tutorial „How to use MMD“: part 1 (bones)  | part 2 (frames) 

Mit Kinect hat man noch mehr Spaß: Klick.
[notwendig: Kinect + MikuMikuCapture]
– Andere tolle Kinect-Sachen: Miku sein | Miku sehen [in Focus-Bericht] | Canon-Brille | Kinect hacks video | kinecthacks.net | Kinect face expression 3d camera / scanner: hier, hier, hier

 

  Sonstige coole Berichte 

– The World in Dubai
  Eine eigens angelegte Inselgruppe mit den Formen der Welt im Meer
– Eisstadt Harbin (China)

– Krasser Pilz, der eine Tarantel befallen hat
– von HIV geheiltes Mädchen
– Mäusegehirn-Experiment

– Papierarmbrust selbst machen

 

 

Unterschätztes Wikipedia in der Manipulationskritik

 
„Manipulativ, manipulierbar und selbst die CIA bedient sich mit Editierungsprogrammen daran, um Wahrheiten auszumerzen!“ Der Ruf von Wikipedia wird nicht selten geschädigt und doch ist dieses Werk zu einem unverzichtbaren Teil des Internets geworden. Aber was ist am Ärger über die Plattform dran?
Es mag umstritten sein, wie angreifbar die US-Version von Wikipedia ist, da Sichter fehlen. Allerdings existiert gerade in der englischen Wikipedia-Version ein riesiges weltweites Publikum, dem gewöhnlich keine Änderungen entgeht – dafür sorgen stets die archivierten Bearbeitungsprotokolle. Dennoch ist das System natürlich angreifbar. In Deutschland ist hingegen das Korrektur-publikum zwar kleiner, dafür werden aber Sichter eingesetzt. Sichter sind User, die gewisse Anforderungen erfüllen müssen (Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl an editierten Artikeln und deren Genehmigung, keine Auffälligkeiten und jede Menge andere Punkte). Sie kontrollieren Artikeländerungen von Nicht-Sichtern (Neulinge, Unregistrierte und Unbekannte) vor der Veröffentlichung. Spontanes Masseneditieren mit Programmen ist in Deutschland aufgrund unserer typischen Bürokratie nicht im großen Stil umsetzbar. So weit darf man sich also beruhigen. (; Natürlich beseitigt es nicht die Eigenheit der Beiträge, allerdings sind auch hier nur Menschen am Werk. 

Für skeptische Personen empfiehlt es sich zudem, Artikel zweisprachig abzugleichen, denn der Wirkungsraum von Fakern ist begrenzt.

Die Stärke eines Kolloquiums

Ich persönlich halte Wikipedia für eine der zuverlässigsten Quellen im Internet – gerade weil Kontrolle aus allen Richtigungen besteht und Fachleute in Diskussionen schnell Probleme aufdecken können, dagegen argumentieren und erst mit entsprechenden Nachweisen z.B. über mehrere Studien größere Änderungen umsetzen können. Natürlich ist es themenabhängig. Die höchste Zuverlässigkeit empfinde ich im Raum Naturwissenschaft, da hier kaum Themen nach Auslegungssache bestehen, sondern feststehende Regelräume greifen.
Wikipedia arbeitet vergleichsweise selten über Gerüchte – mancherlei Journalist hingegen oft.

Hinter allen Quellen in allen Bereichen stecken Menschen – allerdings ist die Quantität der Kontrollpersonen auf Wikipedia viel umfassender als es anderorts möglich sein könnte. Nachforschungen zum Vergleich von Wikipedia zu Brockhaus ergaben zudem, dass Wikipedia zuverlässiger sei (Spiegel oder Stern berichteten über die Untersuchung). Auch könnte der Brockhaus bei all den Beschränkungen durch Mitarbeiterzahlen nie so umfangreiche Artikel veröffentlichen. Die Relevanz ist bei einem so großen Korrekturpublikum hoch, denn Wikipedia ist nicht primär auf Interessenvertretung aus, wie es andere Anbieter von Informationen sind. Wikipedia ist nicht auf Verfälschung angewiesen, um Klicks zu generieren – ganz anders als Magazine und Journalisten. Auch staatliche Institutionen sind nicht meinungsfrei. Und dass Studien auch problematisch sein können (Interesse, bekannt zu werden, um damit neue Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten; Sponsorenproblematik) ist ebenso bekannt. Auf wen ist noch Verlass? Viele setzen den Maßstab zu hoch, doch pure Zuverlässigkeit ist auf diesem Planeten nicht machbar.

Wie manipulativ ist Wikipedia?

Wikipedianer bemühen sich zumindest vielfach, oft fähige Studien zu wählen, viel abzugleichen, ausgewogen möglichst viele Seiten zu beleuchten und Debatten über die Themen vor Veröffentlichungen zu führen während der Rest der Welt nicht selten vieles anderen nachredet und es nachforschungsfrei ohne weitere Investigation als Beleg nimmt. Natürlich gibt es viele seriöse Quellen, die sehr gezielt arbeiten. In diesem Beitrag geht es mir jedoch um die Unterschätzung der Arbeit Wikipedias.

Nun könnte man als einen weiteren Manipulationsfaktor herangezüchtete Moderatoren betrachten (ob man Administratoren überhaupt heranzüchten kann, ist mir unbekannt – sie sind schließlich dafür zuständig, dass das System richtig läuft; weniger Artikel bezogen). Aber durch herangezüchtete Moderatoren dürfte es im kleineren Stil wohl zeitweilig möglich sein, zu manipulieren. Wird die Person aber gehäuft auffällig und die Beiträge oft genug als verfälschend markiert, verliert sie schnurstracks ihre Position. Ein Moderator kann zwar von permanenter Sichtung befreit werden, ist aber von permanenter Beobachtung und Kritik nicht ausgeschlossen und kann daher ebenso schnell gesperrt werden.

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Die englische Wikipedia nutzt die ganze Welt – und diese vergleicht permanent mehrsprachige Artikel untereinander, sodass Verfälschungen oft gut aufgedeckt werden können.

Perfekt ist nichts, besonders dann nicht, wenn es sich um Artikel kleineren Interesses handelt, wo kaum jemand ermittelt. Doch in ihrer Gesamtheit trägt Wikipedia mehr Aussagekraft als die meisten Medien, die darauf angewiesen sind, mit Klicks Geld zu verdienen und damit quasi notgedrungen verfälschend schreiben. 

Selbst seriöseste Organisationen sind fehleranfällig

Nicht einmal die weltweit renommiertesten Wissenschaftsmagazine wie Science sind frei von wissenschaftlichen Fehlern. Auch hier wurden schon Studien gedruckt, bei denen man nach einigen Hinterfragungen feststellen durfte, dass die Forscher Informationen anderer Studien als Voraussetzung nahmen, ohne sie selbst zu kontrollieren und darauf zu stark aufgebaut haben. Das ist grob fahrlässig, wenn es sich um Bezugsquellen handelt, die vielleicht nur eine einzige Studie als Forschungsquelle besitzen, denn auch als selbstverständlich gesehenes Wissen muss in der Forschung von Grund auf hinterfragt und mit anderweitigen Ergebnissen verglichen werden. Das ist enorm aufwendig und deswegen huscht man nicht selten gerne einfach zu grob drüber in der Hoffnung, man hätte Glück mit der Wahl der vorausgegangen Bezugsquellen gehabt. So etwas gehört aber nicht in Wissenschaftsmagazine.

Vielleicht ging es auch um die Methodik, die zu schwach durchgeprüft war – ich weiß es gerade nicht mehr. 
So etwas ist in den von Science gedruckten Studien selten der Fall, aber manchmal passiert es doch.

Der geniale Gemeinschaftsapparat

Was jedoch Wikipedia macht, ist glücklicherweise selten das Stützen von Artikeln auf einzelnen Studien, sondern auf einem Überblick solcher – auch mit Hinweisen auf Ausreißer. So etwas geht im wissenschaftlichen Überblick gerne etwas unter. Besonders Vergleichsstudien, die die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassen, sind gut verbreitet.

In wissenschaftlichen Artikeln kann man nicht selten keinen einzigen Satz verändern ohne deftigen Nachweis. Gerade weil oft Profis des eigenen Fachs vor Ort sind und jene Artikel beobachten.

Womöglich unterschätzen viele den Aufbau von Wikipedia, da das Erste, was man sieht, die Editierfunktion ist. Der wesentlich größere Apparat, der von der Größe her viel gewaltiger als alle Artikel auf ganz Wikipedia ist, ist die Gemeinschaft aus engagierten Menschen dahinter, ihre Organisation, ihre Anzahl und ihre Diskussion. Es ist die riesige Arbeit im Hintergrund, die Wikipedia so einzigartig macht. 

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Vielfach unterschätztes Wikipedia

Wie grandios und umfangreich das Ganze umgesetzt ist, erfährt man meist erst, wenn man sich stärker mit der Organisation und den Möglichkeiten dort befasst und mitmacht. Gerade dann merkt man schnell, wie gut und oft sekundenschnell die gegenseitige Kontrolle dort funktioniert. Perfekt ist der Apparat natürlich nicht, aber definitiv herausragend und weltweit so vielseitig kontrolliert wie wohl kaum ein anderer Berichterstatter je zuvor. 

Wenn überhaupt, dann hält Manipulation nur in kleinen Artikeln länger stand, die wenig Interesse anziehen und daher nicht stark im Kontrollblick stehen – oder schlicht für die meisten dort zu irrelevant sind, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Aus diesem Grund investiert dort kaum wer seine Zeit, um Verschwör-ungstheorien perfekt zu beleuchten – hingegen aber für soziale Begebenheiten, Krankheiten, Naturwissenschaftliches, Entdeckungen, Technik und mehr. Verschwörungstheoretiker arbeiten auch zu selten wissenschaftlich, um sich bei Wikipedia ausreichend zu engagieren, sodass sich letztendlich kaum wer um diese Artikel kümmert oder sich mit deren Inhalt beschäftigt.
Wenn Artikel kurz und merkwürdig geraten sind, sollte man in den Diskussionsbereich schauen – dort erfährt man oft viel mehr, was es mit dem Artikel auf sich hat und was den Schreibern große Fragezeichen bereitet.

Das Schöne an Wikipedia ist die weitgehend große Neutralität und Ausgewogenheit im Vergleich zu allen anderen Quellen. Man erfährt die Version beider Seiten, die sonst auf ihren eigenen Seiten sehr manipulativ schreiben können. Natürlich fühlen sich Personen mit präferierten Ansichten auf Wikipedia nicht selten schlecht – eben weil am Ende einer Diskussion meist Ausgeglichenheit erreicht wird, da jeder mitmachen kann und beide Seiten sich oft beteiligen. Man ist zum Kompromiss bei der Artikelbeleuchtung quasi oft gezwungen.
Den Wünschen entsprechend verläuft es nicht, aber i.d.R. verläuft vieles sehr bodenständig. 

Hand in Hand mit Fachliteratur

Nebenbei habe ich selbst sehr viel an Fachliteratur und gleiche diese gerne mit Wikipedia ab. Wikipedia ist in der Regel bei der Qualität stark überzeugend. Und auch mein Brockhaus konnte nie in solchem Umfang mithalten – von der Verständlichkeit gar nicht erst zu sprechen. Aber ich begrüße „Artenvielfalt“ unter Nachschlageanlaufstellen.

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Wie fehlende Professorengrade die Kulturvielfalt steigern

Wikipedia hat enorm viele Bereiche, die über gängige Lehre gerne hinausgehen und nicht gleich einen Forschungstitel abverlangen. Sei es das Phänomen von Youtube-Charakteren, neumodische Begriffserklärungen, Sextoys, Rasenmähertypen, Filme, Animes, Videospiele, Firmengezicke oder informatische Themen, in die sich viele Hobbyinformatiker nicht selten eigenständig enorm reingesteigert haben. Mir ist klar, dass Sichter keine Professoren sind, aber diese Position ist gar nicht notwendig.
Andernfalls würden viele Kulturbereiche auf der Strecke bleiben und viele neumodische Erscheinungen sehr langsam registriert werden. Eine Zusatzplattform allein für wissenschaftliche Arbeiter und Experten würde ich jedoch sehr begrüßen – nur sind diese leider meist kostenpflichtig, da sich solche Mühe selten selbst bezahlt. 
Dass Wikipedia aber allein durch Engagement zu so beachtlicher Größe herangewachsen ist, ohne die Urheber zu bezahlen, ist ein genialer Punkt.

Und um einen Artikel über Michael Jackson zu schreiben muss man kein Profi sein – ein vernarrter Fan, der jedes Interview gesehen hat, kann bereits weiterhelfen.
Wikipedia ist in seiner Vielfalt riesig und daher in seiner Gesamtheit bemerkenswert. Dass sich viele mal mit Editiergezicke rumgequält haben, ist bei dieser Größe verständlich und bei dieser Offenheit ist es auch schwer, es jedem recht zu machen oder die absolut goldene Mitte zu treffen. Aber das, was rausgekommen ist, ist in meinen Augen großartig.

Die Magazinzwispaltigkeit

Weiterlesen

McDonalds verschenkt Bücher

McDonalds-Essen | Foto: kodomut

Dem vorausgehend ist diese Meldung. McDonalds bemüht sich um ein grüneres Image und setzt ins Happy Meal Bücher statt Spielzeug.  Es wird viel kritisiert, aber andere Aspekte gibt es auch…

Der Cornflakes-Effekt

Wenn man schon da ist, dann nimmt man zumindest bildungstechnisch ein Stückchen mehr mit. Man kann Personen, die weniger mit der Bücherwelt zu tun haben, einen neuen Blickwinkel mitgeben.
Das Plastikspielzeug, das uns gut an Öl gekostet hat, landet ohnehin gerne schnell im Mülleimer und später in einer aufwendigen, Umwelt verschmutzenden Verbrennungsanlage (Plastik-Recycling ist schwer machbar und wird daher so gut wie gar nicht betrieben – lohnt sich bei den Energiekosten auch nicht sonderlich). Allein bei den Essens-Verpackungen stieg McDonalds auf Papier um, um weniger Plastikmüll zu produzieren.

Spannender als Essen by Frogglin

Und wenn man schon isst, dann liest man gerne das Nächstbeste nebenbei – denn wer kennt seine Cornflakes-Packung noch nicht auswendig? Eine gewisse Attraktivität erringt das Büchlein also fast schon automatisch beim Essen, da man sich mit irgendwas nebenbei beschäftigen will. Ein lebloses, billiges Spielzeug lernt man viel schneller kennen – und umso schneller verliert man auch das Interesse.
 
Das Erreichen der Ausgegrenzten

McDonalds wird für diesen Schritt schnell angegriffen und man hat das Gefühl, dass, wenn keine 180°-Drehung erreicht ist,  jeder kleine, milde Schritt auseinandergehackt werden müsste. Aber auch kleine Schritte können hilfreich sein. Und gewisse Menschen erreicht man anders eher schwer.

Vor allem Personen, die mit der Schule primär negative Erfahrungen haben und sich quasi bewusst von der Lesewelt aus Frust und Selbstzweifel abwenden, haben eine Chance, auch an Orten ein wenig angelockt zu werden, mit denen sie mehr Freude verbinden. Es wird eine Brücke geschaffen und ein Aufzeigen, dass Lesen auch an zugeneigteren Orten Spaß machen kann. Es ist wie ein Händereichen aus einer Richtung, die man alltäglich lieber mag als den Frustort Schule, wo man bei Leistungsmangel ziemlich schnell ausgelacht wird. So aber kann ein Interesse außerhalb entstehen und vielleicht gewinnt das Kind auch so viel Freude oder Interesse daran, dass es sich auch in der Schule mehr darauf einlässt.

ausgegrenzt by Abby Adams

Einem Kind bringt man Sachen ja auch eher in dem Bereich bei, wo es Spaß hat – eine Bibliothek wäre überfordernd. Und manche Eltern haben einfach keine Zeit oder die Fähigkeit, den Kindern eine Brücke zu schaffen und Dinge mit mehr Spaß und weniger Frust zu verbinden.

Eine Chance fürs Images

Prinzipdenken hilft in diesem Fall wenig weiter. Kleine Schritte, die Personen helfen könnten, werden nicht gerade unterstützt, wenn man sie sofort verunglimpft. Es vergrault eher jegliche Entwicklung, da abgestempelt und verurteilt wird – bei Personen wie bei Unternehmen. Wie soll man als ausgegrenzte Person neue Blickwinkel angehen, wenn man keine Chance kriegt und diese aus Prinzip abgelehnt werden? Irgendwann verweilt man in seinem Zustand und stagniert durch so viel prinzipielle Ablehnung bei jeder Kleinigkeit – es lohnt sich ja anscheinend nicht. Und für Kinder, die rein aus Spielzeugattraktivität McDonalds besucht haben, vergeht auch eher das Interesse an einem Besuch. Das Essverhalten kann also ein Stück gebessert werden. 

Natürlich arbeitet hier McDonalds nicht uneigennützig – das eigene Image ist ihnen wichtig, aber welches große Unternehmen strebt denn kein positives Image an? Man sieht: Die Konsumenten bestimmen das Angebot. In diesem Fall besteht derzeit ein Trend, gesünderes Essen und Bildungsreiches anzuvisieren und McDonalds zieht mit, um weiterhin Kunden zu haben. Früher war die Nachfrage geringer – entsprechend war das Angebot.

Restnahrung-Problematik

Natürlich kann man dadurch die Umwelt nicht in ein Paradies zaubern, aber während andere Unternehmen nicht einmal versuchen, eine Änderung zu schaffen, versucht sich McDonalds zumindest an kleinen Schritten. Und letztendlich bestimmen auch die Konsumenten die Ware. Bei McDonalds essen auch viele, weil es schnell und günstig im Vergleich zu Restaurants ist. Große Veränderungen, die sich viele bezgl. dem Umweltverhalten von McDonalds wünschen, wären bei diesen Preisen gar nicht effizient umsetzbar. McDonalds lässt es auf den Preis ankommen und die Bevölkerung entscheidet sich für diesen Preis (ob aus Geldmangel oder anderen Gründen). Und es gäbe auch einen nicht so hohen Absatz, würden die Produkte einem nicht gefallen. Dann würde sich das Sortiment schnell ändern. Daher empfehle ich diesen Kritikern: Geht mit Freunden öfter in gute, ökologische Restaurants, wenn ihr entsprechend viel Geld ausgeben könnt und Zeit habt. Viele können das aber nicht und deswegen ist die Nachfrage nach billig hergestellten Waren auch so hoch.

Markt in Afrika by IICD

Auch das Problem bezgl. „der Lieferung vieler Reste an afrikanische Länder, der dabei günstigeren Preise als jene im Inland und dadurch das Ruinieren ihrer Wirtschaft“ wird in den Kommentaren angesprochen:
Was ich dabei interessant finde, ist ein Aspekt, den der User bplhkp gebracht hat. Und zwar, dass McDonalds gerade das als minderwertig angesehene Fleisch verwerte, das sonst den afrikanischen Markt ruiniert hätte (wie es durch viele andere Unternehmen geschieht).
Das ist bei Brot oder Gemüse aber auch nicht anders, weswegen die Bauern dort schlechter ihre Waren verkaufen können. Gemüse ist subventioniert, da ist es logisch, dass man an diesen Preis als afrikanischer Bauer so nicht rankommen kann.
Die Alternative wäre, das ganze „wertarme“ Essen aus Europa wegzuwerfen. Oder es eben günstig noch zu verkaufen und dadurch die Wirtschaft zu schädigen.
Eine tadellose Lösung sehe ich nicht. Man müsste quasi vorm hungernden Afrika stehen bleiben und das Essen vor ihrer Nase wegwerfen, denn selbst Geschenke würden die Wirtschaft ruinieren und abhängig machen. Langfristig könnte man es aber vielleicht schaffen, sich zu erholen. Die Hungerperiode bis dahin wäre aber wohl unumgänglich. 

† „Osama bin Laden ist tot! Juhu!“ †

Darf man das eigentlich? Sich über den Tod freuen?

Nachdem die DNA-Tests gemacht wurden und diese mit Verwandten bin Ladens übereinstimmten, scheint der Fund sicher zu sein: Es ist wahrscheinlich Osama bin Laden, der von den Amerikanern am 2. Mai 2011 um 4 Uhr morgens als tot verkündet wurde.

Und weil sich viele auf Facebook über den fehlenden Prozess und die Tatsache, dass er erschossen wurde und Saddam Hussein hingegen einen Prozess bekam, aufregen, könnte man das doch als eine kleine Diskussionsgrundlage nehmen.

Die Amerikaner erschießen seit Jahren Terroristen und keiner schert sich um einen Prozess, aber bei Osama bin Laden empört es dann viele. Bin Laden war gut bewaffnet, leistete Waffenwiderstand und er hätte sehr wahrscheinlich seine Finder umgebracht, wenn er die Chance gehabt hätte – also keine normale Verhaftung unter normalen Umständen, bei der man die Judikative danach problemlos nachtragen hätte können. Saddam Hussein lag hingegen wehrlos in einem Loch und ergab sich auch direkt. Da war kein Schussgefecht nötig.
Auch die deutsche Rechtslage erlaubt es Polizisten ebenso in solchen Situationen auf den Verbrecher loszuschießen. Und wenn man einen Mörder anders nicht überwältigen kann, erschießt man ihn logischerweise eher als ihn weiterwüten zu lassen.
Problematisch sehe ich eher den Jubel. Man habe das Böse ihrer Wertvorstellung besiegt. Für die Terroristen waren die Amerikaner die bösen Feinde. Was sie beide gemeinsam haben: Beide jubeln über den Tod von Menschen. Das ist zwiespältig, aber die Schussgefecht-Handlung betrachte ich da ganz anders.

Ich kann die Freude der Angehörigen vom Anschlag verstehen – aber amtliche Freude ist dann doch etwas kritischer bei Ländern, die auf ihr Rechtssystem und den Menschenrespekt so stolz sind.

Es symbolisiert den Menschen von oben Vergeltung sei gut, Rache & Tötung in Ordnung, wenn begründeter Hass dahinter stehe. Und Menschenleben gegen anderes aufwiegbar. Und weil man sein Recht auf Leben damit vergolten hätte, es gut wäre wegen eines solchen Tods zu feiern und sich zu beglückwünschen.
Eine Einstellung, bei der die Wertvorstellung über das Leben anderer bestimmt, korreliert doch stark mit der Sicht anderer Mörder, die auch gerne aus Vergeltung und Rache töten – in ihren Augen ebenso gerechtfertigt.
Möchte man wirklich eine solche Moral mit einem Lächeln verbreiten und mit so einer Einstellung leben? Dass man die Gesellschaft schützen will, ist doch okay. Aber ab dem Punkt ab dem der Tod aus Rache zu einer angesehenen und guten Sache wird, die unkritisiert dasteht und bei der Freude normal wird, sollte man sich schon fragen, ob man nicht doch genau in die andere Richtung gelaufen ist. Nämlich in die, die Töten aufgrund von Wertvorstellungen rechtfertigt, deren Meinung auch viele Mörder sind.

Edit: Nun heißt es, dass Osama bin Laden eben doch nicht ernsthaft bewaffnet war, sondern dass Waffen nur in seiner Nähe lagen. Das klingt nicht mehr nach Schussgefecht…

Verschwörungstheorien

Erdbebenmaschine gegen Japan eingesetzt„, „Genozid durch Schweinegruppe„, usw.

Diese Nachricht kam mir heute auf Facebook nach dem recht tragischen Erdbeben samt Tsunami und womöglicher Kernschmelze in den AKWs zugeflogen:

Bilderberger Sklaven via Nina Lasarow
Die Antwort von Takenaka war, „weil Japan von einer Erdbebenmaschine bedroht wurde!!!“ – MDVsoft®

Da solche Themen doch recht große Tragweite finden, macht es vielleicht Sinn das Thema etwas aufzurollen und vielleicht spornt mein Kommentar den ein oder anderen auf, allerlei Sachen zu überdenken. Vielleicht auch Diskussionen zu starten.
So gesehen aber auch ein Archivier-Versuch des Kommentars, weil in Facebook vieles untergeht und dadurch nach einiger Zeit die Diskussionen oft stoppen.

~~~

Technisch: Die Person im Blog argumentiert damit, dass menschlich geschaffene Ionosphären-veränderungen Erdbeben erschaffen würden. Allerdings ist die Sache doch genau umgedreht. Die Ionosphäre reagiert auf bevorstehende Erdbeben, indem Gestein, das unter Druck steht, elektromagnetische Ladungen freisetzt und diese dann die Ionosphäre beeinflussen. Die Ionosphäre ist damit maximal (nicht mal zuverlässig) ein Indikator, ein Symptom, für ein Erdbeben, kein Auslöser. Daher auch ein Warnsystem für bevorstehende Erdbeben, weil’s als Symptom einhergeht. Dass elektromagnetischen Wellen der US-Army Erdbeben schaffen, liegt ebenso fern. Wo zur Hölle soll man so locker dermaßen viel Energie herzaubern? Das würde das Infrastrukturnetz der USA plätten.

Und jetzt mal ehrlich, allein schon die Logik: Wer ist denn so suizidal + machtvoll überhaupt daran zu denken, AKWs anzugreifen?! Will man sein Leben lang Orte meiden und angstvoll Nahrung zu sich nehmen, weil sie irgendwie aus Japan importiert sein oder damit zu tun haben könnte? Ein klares Ausmaß ist nicht vorhersehbar, so ein angeblicher „Rachestrahlungs-Schlag“ hätte auch sehr risikoreich sein können – vor allem wenn man als fremder Staat nicht permanent nach der AKW-Ausrüstung sehen kann und die „Rachestrahlung“ damit Unvorhersehbares umsetzen könnte.

Außerdem piesacken sich Staaten das ganze Jahr über. So oft wie das passiert, müsste es fast jeden Tag eine Rache-Katastrophe geben. Bei Verschwörungstheoretikern zählt dann aber i.d.R. immer nur das zeitig am besten passendste Gespräch vor dem Unfall. Alle anderen Sticheleien sind wie nicht existent. Deswegen ist es auch so einfach für alles eine Interessenkonflikt-Begründung zu finden: Es sticheln ja auch alle das ganze Jahr fleißig gegeneinander – da ist immer was über, um’s irgendwo anzupassen. Nebenbei werden irgendwie auch oft wichtige Personen zitiert, zu deren Zitaten es keine Aufnahmen gibt. Einfach in den Wind behauptet.

Genauso der Schweinegrippen-Genozid: Weiterlesen

Zweite Erde?

Als der derzeit erdähnlichste Planet aus dem Orbit vom Stern Gliese 581 gilt Gliese 581g. Der Exoplanet könnte erdähnliche Temperaturen haben, liegt in der habitablen Zone und befindet sich „nur“ 20 Lichtjahre entfernt. Kleine, interessante Macken gibt’s aber dennoch (siehe Artikel).

Aber wenn wir schon von der Entfernung sprechen: 20 Lichtjahre = 189.214.609.451.616 km, also 189 Billionen km.

Derzeit schnellste Raumsonden (Helois 1 und 2) halten den Geschwindigkeitsrekord mit 252.792 km/h, also 70,2 km/s. 
189.214.609.451.616 km : 70,2 km/s =
2.695.364.807.003,08 s =
85.410,96 Jahre bräuchten wir mit den schnellsten Raumsonden dorthin, wenn die Geschwindigkeit stabil bleiben würde und keine Ablenkung und Zeitver-zögerung entstehen würde (z.B. durch Anziehungen anderer Planeten auf diesem Weg).

Bis solche Strecken per Tricks je über-querbar werden, leben wir bestimmt nicht mehr.
Allerdings haben Funkwellen mit 299.792,5 km/s (Lichtgeschwindigkeit) durchaus die Chance, den Planeten in 20 Jahren zu erreichen. Und dann, falls dort was Entwickeltes lebt, könnte man Daten-Pingpong alle 20 Jahre spielen.

Idee?

___

Zu der weit verbreiteten Meinung, Astro-Forschung wäre weggeworfenes Geld und gehöre abgeschafft, weil erstmal Krisen Vorrang hätten:
Was ist denn dann mit Unterhaltungsbranche samt Hollywood, Videospielen und allem, was Spaß macht, naa? 😀 Das etwa auch abschaffen?

Die Entdeckungen, die jedoch beim Erforschen gemacht werden, könnten riesig sein. Ob neue Bausteine, technische Entwicklung oder gar Medizinisches sowie neue Informations- und Kommunikationswelten. Vielleicht auch vieles über uns selbst.

Falls die Menschheit in vielen vielen Jahren in der Lage sein sollte, solche Distanzen zu überbrücken (ob durch Wurmlöcher, Schwarze Löcher oder sonstige Wege, die derzeit noch theoretisch behandelt werden), sich sicherer im Weltall zu bewegen und notfalls an anderen Orten leben zu können, dann bestimmt nicht durch über Generationen überdauernden Forschungsgeld-Entzug.
Nur weil für uns heute noch etwas nicht direkt greifbar ist, muss man es nicht sogleich einstampfen.

Zur Unterhaltungsbranche: Es macht glücklich, motiviert dadurch, lässt auch mal bei Stress abschalten und fröhlicher einen neuen Tag beginnen. Es ist eine Spielerei auch für Erwachsene, die einen aufmuntert, wenn der Rest des Tages kalt, langweilig und herzlos war.
Während Forschung wenige Menschen interessiert, interessiert Unterhaltung fast jeden – weil jeder mal ’ne Auszeit braucht. Entsprechend fließt auch viel Geld dorthin. Deswegen ist es nichts Schlechtes. Weltraumforschung aber auch nicht. Nur neigen einfach viele immer nur schnell Ergebnisse zu wollen „Entweder ich flieg da direkt hin oder es ist nichts wert. Überlegungen, Berechnungen und Theorien reichen nicht.“ Der Prozess wird hingegen viel zu selten gewürdigt. Aber genau solchen langwierigen Prozessen verdanken wir in vielerlei Bereichen unsere technische Entwicklung.