Unterschätztes Wikipedia in der Manipulationskritik

 
„Manipulativ, manipulierbar und selbst die CIA bedient sich mit Editierungsprogrammen daran, um Wahrheiten auszumerzen!“ Der Ruf von Wikipedia wird nicht selten geschädigt und doch ist dieses Werk zu einem unverzichtbaren Teil des Internets geworden. Aber was ist am Ärger über die Plattform dran?
Es mag umstritten sein, wie angreifbar die US-Version von Wikipedia ist, da Sichter fehlen. Allerdings existiert gerade in der englischen Wikipedia-Version ein riesiges weltweites Publikum, dem gewöhnlich keine Änderungen entgeht – dafür sorgen stets die archivierten Bearbeitungsprotokolle. Dennoch ist das System natürlich angreifbar. In Deutschland ist hingegen das Korrektur-publikum zwar kleiner, dafür werden aber Sichter eingesetzt. Sichter sind User, die gewisse Anforderungen erfüllen müssen (Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl an editierten Artikeln und deren Genehmigung, keine Auffälligkeiten und jede Menge andere Punkte). Sie kontrollieren Artikeländerungen von Nicht-Sichtern (Neulinge, Unregistrierte und Unbekannte) vor der Veröffentlichung. Spontanes Masseneditieren mit Programmen ist in Deutschland aufgrund unserer typischen Bürokratie nicht im großen Stil umsetzbar. So weit darf man sich also beruhigen. (; Natürlich beseitigt es nicht die Eigenheit der Beiträge, allerdings sind auch hier nur Menschen am Werk. 

Für skeptische Personen empfiehlt es sich zudem, Artikel zweisprachig abzugleichen, denn der Wirkungsraum von Fakern ist begrenzt.

Die Stärke eines Kolloquiums

Ich persönlich halte Wikipedia für eine der zuverlässigsten Quellen im Internet – gerade weil Kontrolle aus allen Richtigungen besteht und Fachleute in Diskussionen schnell Probleme aufdecken können, dagegen argumentieren und erst mit entsprechenden Nachweisen z.B. über mehrere Studien größere Änderungen umsetzen können. Natürlich ist es themenabhängig. Die höchste Zuverlässigkeit empfinde ich im Raum Naturwissenschaft, da hier kaum Themen nach Auslegungssache bestehen, sondern feststehende Regelräume greifen.
Wikipedia arbeitet vergleichsweise selten über Gerüchte – mancherlei Journalist hingegen oft.

Hinter allen Quellen in allen Bereichen stecken Menschen – allerdings ist die Quantität der Kontrollpersonen auf Wikipedia viel umfassender als es anderorts möglich sein könnte. Nachforschungen zum Vergleich von Wikipedia zu Brockhaus ergaben zudem, dass Wikipedia zuverlässiger sei (Spiegel oder Stern berichteten über die Untersuchung). Auch könnte der Brockhaus bei all den Beschränkungen durch Mitarbeiterzahlen nie so umfangreiche Artikel veröffentlichen. Die Relevanz ist bei einem so großen Korrekturpublikum hoch, denn Wikipedia ist nicht primär auf Interessenvertretung aus, wie es andere Anbieter von Informationen sind. Wikipedia ist nicht auf Verfälschung angewiesen, um Klicks zu generieren – ganz anders als Magazine und Journalisten. Auch staatliche Institutionen sind nicht meinungsfrei. Und dass Studien auch problematisch sein können (Interesse, bekannt zu werden, um damit neue Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten; Sponsorenproblematik) ist ebenso bekannt. Auf wen ist noch Verlass? Viele setzen den Maßstab zu hoch, doch pure Zuverlässigkeit ist auf diesem Planeten nicht machbar.

Wie manipulativ ist Wikipedia?

Wikipedianer bemühen sich zumindest vielfach, oft fähige Studien zu wählen, viel abzugleichen, ausgewogen möglichst viele Seiten zu beleuchten und Debatten über die Themen vor Veröffentlichungen zu führen während der Rest der Welt nicht selten vieles anderen nachredet und es nachforschungsfrei ohne weitere Investigation als Beleg nimmt. Natürlich gibt es viele seriöse Quellen, die sehr gezielt arbeiten. In diesem Beitrag geht es mir jedoch um die Unterschätzung der Arbeit Wikipedias.

Nun könnte man als einen weiteren Manipulationsfaktor herangezüchtete Moderatoren betrachten (ob man Administratoren überhaupt heranzüchten kann, ist mir unbekannt – sie sind schließlich dafür zuständig, dass das System richtig läuft; weniger Artikel bezogen). Aber durch herangezüchtete Moderatoren dürfte es im kleineren Stil wohl zeitweilig möglich sein, zu manipulieren. Wird die Person aber gehäuft auffällig und die Beiträge oft genug als verfälschend markiert, verliert sie schnurstracks ihre Position. Ein Moderator kann zwar von permanenter Sichtung befreit werden, ist aber von permanenter Beobachtung und Kritik nicht ausgeschlossen und kann daher ebenso schnell gesperrt werden.

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Die englische Wikipedia nutzt die ganze Welt – und diese vergleicht permanent mehrsprachige Artikel untereinander, sodass Verfälschungen oft gut aufgedeckt werden können.

Perfekt ist nichts, besonders dann nicht, wenn es sich um Artikel kleineren Interesses handelt, wo kaum jemand ermittelt. Doch in ihrer Gesamtheit trägt Wikipedia mehr Aussagekraft als die meisten Medien, die darauf angewiesen sind, mit Klicks Geld zu verdienen und damit quasi notgedrungen verfälschend schreiben. 

Selbst seriöseste Organisationen sind fehleranfällig

Nicht einmal die weltweit renommiertesten Wissenschaftsmagazine wie Science sind frei von wissenschaftlichen Fehlern. Auch hier wurden schon Studien gedruckt, bei denen man nach einigen Hinterfragungen feststellen durfte, dass die Forscher Informationen anderer Studien als Voraussetzung nahmen, ohne sie selbst zu kontrollieren und darauf zu stark aufgebaut haben. Das ist grob fahrlässig, wenn es sich um Bezugsquellen handelt, die vielleicht nur eine einzige Studie als Forschungsquelle besitzen, denn auch als selbstverständlich gesehenes Wissen muss in der Forschung von Grund auf hinterfragt und mit anderweitigen Ergebnissen verglichen werden. Das ist enorm aufwendig und deswegen huscht man nicht selten gerne einfach zu grob drüber in der Hoffnung, man hätte Glück mit der Wahl der vorausgegangen Bezugsquellen gehabt. So etwas gehört aber nicht in Wissenschaftsmagazine.

Vielleicht ging es auch um die Methodik, die zu schwach durchgeprüft war – ich weiß es gerade nicht mehr. 
So etwas ist in den von Science gedruckten Studien selten der Fall, aber manchmal passiert es doch.

Der geniale Gemeinschaftsapparat

Was jedoch Wikipedia macht, ist glücklicherweise selten das Stützen von Artikeln auf einzelnen Studien, sondern auf einem Überblick solcher – auch mit Hinweisen auf Ausreißer. So etwas geht im wissenschaftlichen Überblick gerne etwas unter. Besonders Vergleichsstudien, die die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassen, sind gut verbreitet.

In wissenschaftlichen Artikeln kann man nicht selten keinen einzigen Satz verändern ohne deftigen Nachweis. Gerade weil oft Profis des eigenen Fachs vor Ort sind und jene Artikel beobachten.

Womöglich unterschätzen viele den Aufbau von Wikipedia, da das Erste, was man sieht, die Editierfunktion ist. Der wesentlich größere Apparat, der von der Größe her viel gewaltiger als alle Artikel auf ganz Wikipedia ist, ist die Gemeinschaft aus engagierten Menschen dahinter, ihre Organisation, ihre Anzahl und ihre Diskussion. Es ist die riesige Arbeit im Hintergrund, die Wikipedia so einzigartig macht. 

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Vielfach unterschätztes Wikipedia

Wie grandios und umfangreich das Ganze umgesetzt ist, erfährt man meist erst, wenn man sich stärker mit der Organisation und den Möglichkeiten dort befasst und mitmacht. Gerade dann merkt man schnell, wie gut und oft sekundenschnell die gegenseitige Kontrolle dort funktioniert. Perfekt ist der Apparat natürlich nicht, aber definitiv herausragend und weltweit so vielseitig kontrolliert wie wohl kaum ein anderer Berichterstatter je zuvor. 

Wenn überhaupt, dann hält Manipulation nur in kleinen Artikeln länger stand, die wenig Interesse anziehen und daher nicht stark im Kontrollblick stehen – oder schlicht für die meisten dort zu irrelevant sind, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Aus diesem Grund investiert dort kaum wer seine Zeit, um Verschwör-ungstheorien perfekt zu beleuchten – hingegen aber für soziale Begebenheiten, Krankheiten, Naturwissenschaftliches, Entdeckungen, Technik und mehr. Verschwörungstheoretiker arbeiten auch zu selten wissenschaftlich, um sich bei Wikipedia ausreichend zu engagieren, sodass sich letztendlich kaum wer um diese Artikel kümmert oder sich mit deren Inhalt beschäftigt.
Wenn Artikel kurz und merkwürdig geraten sind, sollte man in den Diskussionsbereich schauen – dort erfährt man oft viel mehr, was es mit dem Artikel auf sich hat und was den Schreibern große Fragezeichen bereitet.

Das Schöne an Wikipedia ist die weitgehend große Neutralität und Ausgewogenheit im Vergleich zu allen anderen Quellen. Man erfährt die Version beider Seiten, die sonst auf ihren eigenen Seiten sehr manipulativ schreiben können. Natürlich fühlen sich Personen mit präferierten Ansichten auf Wikipedia nicht selten schlecht – eben weil am Ende einer Diskussion meist Ausgeglichenheit erreicht wird, da jeder mitmachen kann und beide Seiten sich oft beteiligen. Man ist zum Kompromiss bei der Artikelbeleuchtung quasi oft gezwungen.
Den Wünschen entsprechend verläuft es nicht, aber i.d.R. verläuft vieles sehr bodenständig. 

Hand in Hand mit Fachliteratur

Nebenbei habe ich selbst sehr viel an Fachliteratur und gleiche diese gerne mit Wikipedia ab. Wikipedia ist in der Regel bei der Qualität stark überzeugend. Und auch mein Brockhaus konnte nie in solchem Umfang mithalten – von der Verständlichkeit gar nicht erst zu sprechen. Aber ich begrüße „Artenvielfalt“ unter Nachschlageanlaufstellen.

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Wie fehlende Professorengrade die Kulturvielfalt steigern

Wikipedia hat enorm viele Bereiche, die über gängige Lehre gerne hinausgehen und nicht gleich einen Forschungstitel abverlangen. Sei es das Phänomen von Youtube-Charakteren, neumodische Begriffserklärungen, Sextoys, Rasenmähertypen, Filme, Animes, Videospiele, Firmengezicke oder informatische Themen, in die sich viele Hobbyinformatiker nicht selten eigenständig enorm reingesteigert haben. Mir ist klar, dass Sichter keine Professoren sind, aber diese Position ist gar nicht notwendig.
Andernfalls würden viele Kulturbereiche auf der Strecke bleiben und viele neumodische Erscheinungen sehr langsam registriert werden. Eine Zusatzplattform allein für wissenschaftliche Arbeiter und Experten würde ich jedoch sehr begrüßen – nur sind diese leider meist kostenpflichtig, da sich solche Mühe selten selbst bezahlt. 
Dass Wikipedia aber allein durch Engagement zu so beachtlicher Größe herangewachsen ist, ohne die Urheber zu bezahlen, ist ein genialer Punkt.

Und um einen Artikel über Michael Jackson zu schreiben muss man kein Profi sein – ein vernarrter Fan, der jedes Interview gesehen hat, kann bereits weiterhelfen.
Wikipedia ist in seiner Vielfalt riesig und daher in seiner Gesamtheit bemerkenswert. Dass sich viele mal mit Editiergezicke rumgequält haben, ist bei dieser Größe verständlich und bei dieser Offenheit ist es auch schwer, es jedem recht zu machen oder die absolut goldene Mitte zu treffen. Aber das, was rausgekommen ist, ist in meinen Augen großartig.

Die Magazinzwispaltigkeit

Ein astreines Wikipedia ist nicht zu erwarten – das ist bei so vielen unterschiedlichen Menschen kaum möglich. Allerdings halte ich gerade gängige Magazine nicht selten für unzuverlässiger. a) ist man davon abhängig, leicht populistisch zu werden, um Leser ans Heft zu ziehen und damit seine Brötchen zu verdienen – man muss quasi etwas „Böses“ aufdecken, denn ein langweiliges Heft verkauft sich schlecht und b) ziehen Redakteuere nicht selten ihren eigenen Willen durch. Ein nettes Beispiel war ein Spiegelreporter, der einen Beitrag über Windkraft schreiben sollte. Der Redakteur hatte eine Pferdezucht, die durch Windräder neuen Problemen ausgesetzt wäre, und wollte partout nicht, dass Windkraft positiv dargestellt wird. Der Reporter wurde quasi dazu genötigt, den Artikel so weit zu verändern, bis das ganze Bild der Windkraft ins Negative gekippt wurde. Später hat er sich daraufhin vom Spiegel verabschiedet.
Kritikfrei sollte man es aber nicht betrachten. Es könnte auch genauso gut sein, dass jener den Blick auf die Gegenseite deutlich verfälscht – um das rauszufinden, müsste man aber in die Situation eingebunden sein. Tatsache aber ist, dass sie viele vermeintlich seriöse Magazine von Fehltritten nicht verschont sind – und es ist auch verständlich. Wir sind alle nur Menschen, die aber mit mehr Kontrollorganen schneller weitere Blickwinkel einbeziehen können, die sonst vielleicht nicht bemerkt worden wären. 

Und selbst wenn es zwilichtige Admins geben sollte: Sie haben nicht die ganze Seite unter Kontrolle. In der Regel klappt die Teilnahme an Artikeln gut und ist bei brauchbaren Ergänzungen gewöhnlich auch nachhaltig. Es gibt Fälle, da klappt es nicht, aber im Gesamtbild funktioniert es gut.
Ich für meinen Teil schätze die Arbeit und das gewaltige Werk, das erschaffen wurde, denn dass so ein System tatsächlich so gut funktioniert und so viel Brauchbares bei rauskommt, erwartet man gewöhnlich nicht. So etwas Riesiges zu organisieren und zu verwalten bei all den chaotischen Neuzugängen, Richtlinien und mehr, ist in meinen Augen wirklich beachtenswert.

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Selbstverständliche Schwachstellen

Mir sind die Schwachstellen von Wikipedia bekannt und umso beeindruckender finde ich es, dass das System Wikipedia überhaupt, und dann auch noch so gut, funktioniert. Ich gehe an Wikipedia nicht mit der Erwartungshaltung dran, mit Professoren in den Diskussionen zu reden, sondern mit Menschen, die gern an Wikipedia mitarbeiten – alle mit unterschiedlichen Wissensständen, aber dem Wunsch, sich einzufügen. Und rausgekommen ist ein System, das in der Effizienz selbst viele Angestellte vom Fach beeindrucken kann.

Wikipedia ist so riesig, dass hier und da ein paar Fehlstellungen nicht die komplette Plattform ruinieren. Es geht darum, dass Wiki sich mit Informationen aller Art erstmal sogar beschäftigt hat und je weiter man sich aus dem Fenster lehnt, desto unsicherer bewegt man sich. Allerdings hat man zumindest neue Blickwinkel reingegeben, die danach sehr gern kontrovers ausdiskutiert werden können – denn stabil ist selten was. 

Auch die Gegenseite hat Anrecht auf Verbesserungen

Viel Kritik liest man zudem von Usern, die erfahren haben, dass die „feindliche“ Gegenseite Artikel editiert.

Doch was dann meist von den Kritikern unbeantwortet bleibt: Wo sind die Abschnitte in der Versionsgeschichte, wie wurde es in der Diskussion gehandelt, welche Nachweise gibt es, welche Rechtfertigungen, usw.?
Wenn ein Beitrag nur noch bruchhaft da ist, gehe ich zuerst nicht davon aus, das sei reine Manipulation, die sich über Ewigkeiten zieht, sondern frage mich eher, inwiefern die Angaben stimmig waren und ob der Mitarbeiter einer Gegenseite nicht sogar zurecht den Abschnitt gelöscht haben mag. Es könnte auch sein, dass sich Wiki zu stark aus dem Fenster gelehnt hat und eine Conclusio gezogen haben könnte, die unter Betrachtung anderer Aspekte nicht objektiv ist. 
Wenn Wiki diese Abschnitte nicht komplett rekonstruiert (ist mit einem Klick machbar), dann dürfte man intern wirklich am Aufbau von Abschnitten gezweifelt haben.

Auch ein Bilderschwund ist nicht gleich eine Verschwörung. Bilder kann man nur in den seltensten Fällen von Wikipedia löschen, da Bilder gewöhnlich nie auf Wikipedia gehostet werden. Wikimedia ist dafür zuständig und dort kann man nicht spontan Bilder anderer User löschen (egal wo sie eingebunden werden) – hier muss schon definitiv ein Rechtsverstoß bestehen.

Natürlich kann es günstigerweise für irgendwen eine Rechtsverletzung geben und auch kann es sein, dass Fotos wohl kaum gelöscht wurden, sondern nur nicht mehr oben im Hauptartikel eingebunden wurden – was aber nicht stört, denn man muss nur etwas runterscrollen und sieht direkt den Wikimedia/Commons-Link zu dem Thema.

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Denn so edel sich dieser Kampf gegen das ruflich Zwiespältige auch anhört: Nur weil die Gegenseite editiert, ist das nicht direkt ein Unrechtsverhalten. Gerade weil die Gegenseite viel mit dem Thema zu tun hat, ist es nicht ausschließbar, dass sie sich tatsächlich gut genug auskennen könnte, um zu Recht zu verlangen, Sachen in der Formulierung, in der sie bestehen, rauszunehmen, bis man es den nachweislichen Tatsachen näher formuliert.

Wenn ein Artikel verschwindet

Dass die Gegenseite leichtsinnige Fehler macht, indem sie ziemlich unvorsichtig umhertapst und wahrscheinlich aus Unüberlegtheit enorm Auffälliges umsetzt (z.B. einen Artikel löschen), ohne zu wissen, was sie da macht, ist auch nicht ausschließbar.
Wenn man manipulieren will, löscht man keine kompletten Artikel, denn dann wird ein Voting gestartet, indem mehrere Wikipedia-Positionen über den Beitrag abstimmen müssen und der Entscheid sowie die Diskussion in ein weiteres Blickfeld vieler Teilnehmer rückt. Es muss die Notwendigkeit für eine Löschung bestehen, die versucht ausgewogen betrachtet entschieden wird. 
Ebenso möglich ist es, dass ein Artikel viel zu unausreichend formuliert ist, sodass die Gegenseite mit der Anfechtung sogar Recht bekommen könnte, auch wenn sie das aus anderen Begebenheiten versucht haben dürfte.

Gerechtigkeit ist nicht immer nur für eine Seite vorhanden, alles ist absolut situationsbezogen und man kann sie dem Verhalten der Gegenseite nicht prinzipiell absprechen. 

Wikipedia ist eine Plattform zum Mitmachen. Ist man beweistechnisch gut ausgerüstet, kann man’s gerne mit der Teilnahme versuchen – also ran an den Speck und in die Diskussionsrunde. (;

  • Hallo,

    also Wikipedia und so wie vieles anderes in Internet ist sehr nützlich. Die Gefahr die ich sehe liegt nicht so sehr in der schnellen Manipulierbarkeit (auch wenn das schon etwas Angst macht) der Texte, sondern das der User das gelesene nicht mehr hinterfragt. Wenn man früher ein Buch gelesen hat, dann hat man mindestens noch ein zweites dazu gelesen um andere Meinungen oder Perspektiven zu bekommen. Das ist heuet im Internet nicht mehr so. Das fehlenden Hinterfragen vieler User ist für mich die größere Gefahr.

    Gruß

  • Unglaublicher Artikel. Eine sehr hohe Qualität. Wikipedia ist sehr nützlich, aber wirklich verlässlich finde ich es nicht. Ob alles stimmt oder nicht weiß man nie.

  • Osmium

    Danke für die Übersicht! Wikipedia ist ein wunderbares Beispiel, wie kollektive Zusammenarbeit von Freiwilligen etwas Großes hervorbringen kann. Kann mir kaum noch vorstellen, wie es vor einer solchen einfachen und freien Zugänglichkeit von elementaren Wissen gewesen sein muss (insbesondere vor dem Internet allgemein). Wikipedia ist für die meisten Dinge meine erste Anlaufstelle, stößt bei Fachthemen natürlich aber auch schnell an Grenzen. Bisher hat mich der Eindruck von Editierkriegen und eifersüchtig über „ihre“ Artikel wachende Moderatoren von einer eigenen Beteiligung abgehalten. Vielleicht werde ich das überdenken.