Unterschätztes Wikipedia in der Manipulationskritik

 
„Manipulativ, manipulierbar und selbst die CIA bedient sich mit Editierungsprogrammen daran, um Wahrheiten auszumerzen!“ Der Ruf von Wikipedia wird nicht selten geschädigt und doch ist dieses Werk zu einem unverzichtbaren Teil des Internets geworden. Aber was ist am Ärger über die Plattform dran?
Es mag umstritten sein, wie angreifbar die US-Version von Wikipedia ist, da Sichter fehlen. Allerdings existiert gerade in der englischen Wikipedia-Version ein riesiges weltweites Publikum, dem gewöhnlich keine Änderungen entgeht – dafür sorgen stets die archivierten Bearbeitungsprotokolle. Dennoch ist das System natürlich angreifbar. In Deutschland ist hingegen das Korrektur-publikum zwar kleiner, dafür werden aber Sichter eingesetzt. Sichter sind User, die gewisse Anforderungen erfüllen müssen (Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl an editierten Artikeln und deren Genehmigung, keine Auffälligkeiten und jede Menge andere Punkte). Sie kontrollieren Artikeländerungen von Nicht-Sichtern (Neulinge, Unregistrierte und Unbekannte) vor der Veröffentlichung. Spontanes Masseneditieren mit Programmen ist in Deutschland aufgrund unserer typischen Bürokratie nicht im großen Stil umsetzbar. So weit darf man sich also beruhigen. (; Natürlich beseitigt es nicht die Eigenheit der Beiträge, allerdings sind auch hier nur Menschen am Werk. 

Für skeptische Personen empfiehlt es sich zudem, Artikel zweisprachig abzugleichen, denn der Wirkungsraum von Fakern ist begrenzt.

Die Stärke eines Kolloquiums

Ich persönlich halte Wikipedia für eine der zuverlässigsten Quellen im Internet – gerade weil Kontrolle aus allen Richtigungen besteht und Fachleute in Diskussionen schnell Probleme aufdecken können, dagegen argumentieren und erst mit entsprechenden Nachweisen z.B. über mehrere Studien größere Änderungen umsetzen können. Natürlich ist es themenabhängig. Die höchste Zuverlässigkeit empfinde ich im Raum Naturwissenschaft, da hier kaum Themen nach Auslegungssache bestehen, sondern feststehende Regelräume greifen.
Wikipedia arbeitet vergleichsweise selten über Gerüchte – mancherlei Journalist hingegen oft.

Hinter allen Quellen in allen Bereichen stecken Menschen – allerdings ist die Quantität der Kontrollpersonen auf Wikipedia viel umfassender als es anderorts möglich sein könnte. Nachforschungen zum Vergleich von Wikipedia zu Brockhaus ergaben zudem, dass Wikipedia zuverlässiger sei (Spiegel oder Stern berichteten über die Untersuchung). Auch könnte der Brockhaus bei all den Beschränkungen durch Mitarbeiterzahlen nie so umfangreiche Artikel veröffentlichen. Die Relevanz ist bei einem so großen Korrekturpublikum hoch, denn Wikipedia ist nicht primär auf Interessenvertretung aus, wie es andere Anbieter von Informationen sind. Wikipedia ist nicht auf Verfälschung angewiesen, um Klicks zu generieren – ganz anders als Magazine und Journalisten. Auch staatliche Institutionen sind nicht meinungsfrei. Und dass Studien auch problematisch sein können (Interesse, bekannt zu werden, um damit neue Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten; Sponsorenproblematik) ist ebenso bekannt. Auf wen ist noch Verlass? Viele setzen den Maßstab zu hoch, doch pure Zuverlässigkeit ist auf diesem Planeten nicht machbar.

Wie manipulativ ist Wikipedia?

Wikipedianer bemühen sich zumindest vielfach, oft fähige Studien zu wählen, viel abzugleichen, ausgewogen möglichst viele Seiten zu beleuchten und Debatten über die Themen vor Veröffentlichungen zu führen während der Rest der Welt nicht selten vieles anderen nachredet und es nachforschungsfrei ohne weitere Investigation als Beleg nimmt. Natürlich gibt es viele seriöse Quellen, die sehr gezielt arbeiten. In diesem Beitrag geht es mir jedoch um die Unterschätzung der Arbeit Wikipedias.

Nun könnte man als einen weiteren Manipulationsfaktor herangezüchtete Moderatoren betrachten (ob man Administratoren überhaupt heranzüchten kann, ist mir unbekannt – sie sind schließlich dafür zuständig, dass das System richtig läuft; weniger Artikel bezogen). Aber durch herangezüchtete Moderatoren dürfte es im kleineren Stil wohl zeitweilig möglich sein, zu manipulieren. Wird die Person aber gehäuft auffällig und die Beiträge oft genug als verfälschend markiert, verliert sie schnurstracks ihre Position. Ein Moderator kann zwar von permanenter Sichtung befreit werden, ist aber von permanenter Beobachtung und Kritik nicht ausgeschlossen und kann daher ebenso schnell gesperrt werden.

I [edit] Wikipedia mikeedesign

Die englische Wikipedia nutzt die ganze Welt – und diese vergleicht permanent mehrsprachige Artikel untereinander, sodass Verfälschungen oft gut aufgedeckt werden können.

Perfekt ist nichts, besonders dann nicht, wenn es sich um Artikel kleineren Interesses handelt, wo kaum jemand ermittelt. Doch in ihrer Gesamtheit trägt Wikipedia mehr Aussagekraft als die meisten Medien, die darauf angewiesen sind, mit Klicks Geld zu verdienen und damit quasi notgedrungen verfälschend schreiben. 

Selbst seriöseste Organisationen sind fehleranfällig

Nicht einmal die weltweit renommiertesten Wissenschaftsmagazine wie Science sind frei von wissenschaftlichen Fehlern. Auch hier wurden schon Studien gedruckt, bei denen man nach einigen Hinterfragungen feststellen durfte, dass die Forscher Informationen anderer Studien als Voraussetzung nahmen, ohne sie selbst zu kontrollieren und darauf zu stark aufgebaut haben. Das ist grob fahrlässig, wenn es sich um Bezugsquellen handelt, die vielleicht nur eine einzige Studie als Forschungsquelle besitzen, denn auch als selbstverständlich gesehenes Wissen muss in der Forschung von Grund auf hinterfragt und mit anderweitigen Ergebnissen verglichen werden. Das ist enorm aufwendig und deswegen huscht man nicht selten gerne einfach zu grob drüber in der Hoffnung, man hätte Glück mit der Wahl der vorausgegangen Bezugsquellen gehabt. So etwas gehört aber nicht in Wissenschaftsmagazine.

Vielleicht ging es auch um die Methodik, die zu schwach durchgeprüft war – ich weiß es gerade nicht mehr. 
So etwas ist in den von Science gedruckten Studien selten der Fall, aber manchmal passiert es doch.

Der geniale Gemeinschaftsapparat

Was jedoch Wikipedia macht, ist glücklicherweise selten das Stützen von Artikeln auf einzelnen Studien, sondern auf einem Überblick solcher – auch mit Hinweisen auf Ausreißer. So etwas geht im wissenschaftlichen Überblick gerne etwas unter. Besonders Vergleichsstudien, die die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassen, sind gut verbreitet.

In wissenschaftlichen Artikeln kann man nicht selten keinen einzigen Satz verändern ohne deftigen Nachweis. Gerade weil oft Profis des eigenen Fachs vor Ort sind und jene Artikel beobachten.

Womöglich unterschätzen viele den Aufbau von Wikipedia, da das Erste, was man sieht, die Editierfunktion ist. Der wesentlich größere Apparat, der von der Größe her viel gewaltiger als alle Artikel auf ganz Wikipedia ist, ist die Gemeinschaft aus engagierten Menschen dahinter, ihre Organisation, ihre Anzahl und ihre Diskussion. Es ist die riesige Arbeit im Hintergrund, die Wikipedia so einzigartig macht. 

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Vielfach unterschätztes Wikipedia

Wie grandios und umfangreich das Ganze umgesetzt ist, erfährt man meist erst, wenn man sich stärker mit der Organisation und den Möglichkeiten dort befasst und mitmacht. Gerade dann merkt man schnell, wie gut und oft sekundenschnell die gegenseitige Kontrolle dort funktioniert. Perfekt ist der Apparat natürlich nicht, aber definitiv herausragend und weltweit so vielseitig kontrolliert wie wohl kaum ein anderer Berichterstatter je zuvor. 

Wenn überhaupt, dann hält Manipulation nur in kleinen Artikeln länger stand, die wenig Interesse anziehen und daher nicht stark im Kontrollblick stehen – oder schlicht für die meisten dort zu irrelevant sind, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Aus diesem Grund investiert dort kaum wer seine Zeit, um Verschwör-ungstheorien perfekt zu beleuchten – hingegen aber für soziale Begebenheiten, Krankheiten, Naturwissenschaftliches, Entdeckungen, Technik und mehr. Verschwörungstheoretiker arbeiten auch zu selten wissenschaftlich, um sich bei Wikipedia ausreichend zu engagieren, sodass sich letztendlich kaum wer um diese Artikel kümmert oder sich mit deren Inhalt beschäftigt.
Wenn Artikel kurz und merkwürdig geraten sind, sollte man in den Diskussionsbereich schauen – dort erfährt man oft viel mehr, was es mit dem Artikel auf sich hat und was den Schreibern große Fragezeichen bereitet.

Das Schöne an Wikipedia ist die weitgehend große Neutralität und Ausgewogenheit im Vergleich zu allen anderen Quellen. Man erfährt die Version beider Seiten, die sonst auf ihren eigenen Seiten sehr manipulativ schreiben können. Natürlich fühlen sich Personen mit präferierten Ansichten auf Wikipedia nicht selten schlecht – eben weil am Ende einer Diskussion meist Ausgeglichenheit erreicht wird, da jeder mitmachen kann und beide Seiten sich oft beteiligen. Man ist zum Kompromiss bei der Artikelbeleuchtung quasi oft gezwungen.
Den Wünschen entsprechend verläuft es nicht, aber i.d.R. verläuft vieles sehr bodenständig. 

Hand in Hand mit Fachliteratur

Nebenbei habe ich selbst sehr viel an Fachliteratur und gleiche diese gerne mit Wikipedia ab. Wikipedia ist in der Regel bei der Qualität stark überzeugend. Und auch mein Brockhaus konnte nie in solchem Umfang mithalten – von der Verständlichkeit gar nicht erst zu sprechen. Aber ich begrüße „Artenvielfalt“ unter Nachschlageanlaufstellen.

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Wie fehlende Professorengrade die Kulturvielfalt steigern

Wikipedia hat enorm viele Bereiche, die über gängige Lehre gerne hinausgehen und nicht gleich einen Forschungstitel abverlangen. Sei es das Phänomen von Youtube-Charakteren, neumodische Begriffserklärungen, Sextoys, Rasenmähertypen, Filme, Animes, Videospiele, Firmengezicke oder informatische Themen, in die sich viele Hobbyinformatiker nicht selten eigenständig enorm reingesteigert haben. Mir ist klar, dass Sichter keine Professoren sind, aber diese Position ist gar nicht notwendig.
Andernfalls würden viele Kulturbereiche auf der Strecke bleiben und viele neumodische Erscheinungen sehr langsam registriert werden. Eine Zusatzplattform allein für wissenschaftliche Arbeiter und Experten würde ich jedoch sehr begrüßen – nur sind diese leider meist kostenpflichtig, da sich solche Mühe selten selbst bezahlt. 
Dass Wikipedia aber allein durch Engagement zu so beachtlicher Größe herangewachsen ist, ohne die Urheber zu bezahlen, ist ein genialer Punkt.

Und um einen Artikel über Michael Jackson zu schreiben muss man kein Profi sein – ein vernarrter Fan, der jedes Interview gesehen hat, kann bereits weiterhelfen.
Wikipedia ist in seiner Vielfalt riesig und daher in seiner Gesamtheit bemerkenswert. Dass sich viele mal mit Editiergezicke rumgequält haben, ist bei dieser Größe verständlich und bei dieser Offenheit ist es auch schwer, es jedem recht zu machen oder die absolut goldene Mitte zu treffen. Aber das, was rausgekommen ist, ist in meinen Augen großartig.

Die Magazinzwispaltigkeit

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Abtreibungsmythen

Da viele Mythen im Internet umherschwirren und viele Frauen davon sehr eingeschüchtert werden können, möchte ich einen kleinen Überblick zum Verständnis schaffen.

 Ein Fetus spürt Schmerzen bei der Abtreibung – er zuckt sogar.

Die Fetalperiode, die nach der embryonalen Zeit folgt, beginnt ab der 9. Schwangerschafts-woche, eine Abtreibung ohne gesundheitliche Gründe ist innerhalb von 12 Wochen bzw. 3 Monaten möglich. Ein Fetus kann also bei einer Abtreibung keine Schmerzen spüren, weil bis zum 3. Monat die Großhirnrinde nicht entsprechend ausgebildet ist. Es ist in dieser Hinsicht irrelevant, welche Rezeptoren bereits entwickelt sind oder was das Rückenmark an unkontrollierten und reflexartigen Zuckungen veranlasst. Ohne ein entsprechend entwickeltes Gehirn gibt es kein Empfinden.

Schmerzen werden ausschließlich im Gehirn wahrgenommen und nirgendwo sonst. Wenn man den Entstehungsort der Schmerzen im Gehirn manipuliert, wird kein Schmerz wahrgenommen. Wenn man die Leitung von Schmerz-Rezeptoren zum Hirngebiet (wie bei einem Querschnittsgelähmten) unterbricht oder jene nicht ausgebildet sind, spürt man ebenso keine Verletzungen mehr. Nur das Gehirn kann den Schmerz wahrnehmen und interpretieren.  Nerven sind nur Leitungen, nicht der bewusste Wahrnehmer. Wenn sie zu einem nicht ausgebildeten Ort leiten, kann dieser unausgebildete Ort entsprechend schlecht Schmerzinformationen registrieren und dem Organismus vorführen, damit dieser gewisse Handlungen unterbricht. Es ist aber auch während der Schwangerschaft, anders als nach der Geburt, nicht nötig, ein so gut ausgearbeitetes Warnsystem zu besitzen, da man während der Schwangerschaft ohnehin vielen Umständen kaum ausweichen kann – wofür dieses System aber gerade gedacht ist. 
Gibt es keinen Interpreten, hat die gesendete Nerven-Information keinerlei Effekt. Erst mit dem Gehirn wird den Substanzen Bedeutung für unser Bewusstsein verliehen. Es ist ein Stromnetzwerk, das ohne Interpreten fehlschlägt. 

Zuckungen sagen nicht aus, dass es sich hier um Schmerz handelt. Reflexe passieren schmerzunabhängig. Weil für Schmerzen das Gehirn verantwortlich ist, für reflexartige Zuckungen das Rückenmark. Stolpern muss schließlich auch nicht wehtun, um dabei reflexartig das Bein anzuheben. 

Morula (16 Blastomere) by Bruno Vellutini

Die Entwicklung

Es gibt mehrere Keimblätter, aus denen sich einzelne Strukturen des Körpers entwickeln. Das Nervensystem entwickelt sich aus dem Ektoderm, das später zum Neuralrohr und Neuralleiste wird. Aus dem Neuralrohr wird das zentrale Nervensystem ZNS, das Gehirn und Rückenmark einschließt. Aus der Neuralleiste wird das periphere Nervensystem PNS. Beide sind verbunden. Reize aus dem peripheren Nervensystem (z.B. von Rezeptoren der Haut) werden an das ZNS weitergeleitet. Nicht direkt zum Gehirn, sondern erst per Rückenmark und dann zum Gehirn, was den Reiz interpretieren kann. Die Nerven, die aus dem Rückenmark in die Peripherie sprießen, sind dem PNS zugehörig. Die Bildung einzelner Nerven, die im Körper rumliegen, braucht weniger Zeit als beim komplexen Gehirn, weil sie einfacher gestrickt sind (ab der 7. Schwangerschaftswoche geht die Leitung los).
Das Gehirn ist ja ein Resultat vieler Nervenverbindungen. Aber es funktioniert nicht, wenn diese nicht miteinander arbeiten. Durch einfach rumliegende Nerven kommen keine klaren Signale zustande. Etwa ab der 8. Woche verknüpfen sich vorhandene Nervenzellen. Das macht das System jetzt noch nicht funktionsfähig. Im Gehirn reichen schon kleine Nichtverknüpfungen aus, um das System zu blockieren. Also muss sich eine Mindestanzahl an Nerven im Gehirn gebildet (dabei speziell für Schmerz in der Großhirnrinde) und verknüpft haben, damit das Gehirn überhaupt in der Lage ist, wahrnehmen zu können. Und diese Mindestanzahl, damit Wahrnehmung möglich ist, besteht so weit ich weiß vor dem 5.-6. Monat nicht. Auch vorhandene Organe können bereits funktionieren, haben aber auf die Schmerzleitung zur Zeit keinerlei Einfluss. Es ist, als würde man eine Verstorbene an einer Überlebensmaschine anschließen. Die Organe werden für Transplantationen durchblutet und frisch gehalten, das Gehirn ist aber schon längst nicht mehr aktiv. Auch müssen sich Myelin-Hüllen um die Nerven im Hirn und Rückenmark gebildet haben, damit die Reize auch wirklich entsprechend geleitet werden. 

„Gehirn-Beginn“

Erst in der 11. Woche beginnt eine klarere Gehirndifferenzierung – jedoch sind nicht einmal alle Teile klar abgegliedert und strukturiert, um Wahrnehmung zu erreichen. In der 12. Woche geht’s an die Entwicklung differenzierter Nervenzellen, speziell für bestimmte Reize, sodass die Reize gegliedert werden können. Ein Gehirnsystem, das der Wahrnehmung näher kommt, entsteht erst im 5.-6. Monat (zu dieser Zeit bilden sich auch Furchen und somit auch manche Spezialisierungspunkte im Gehirn). Und bis das Gehirn wirklich bereit und entwickelt ist, um Schmerz einigermaßen effektiv und differenziert zu spüren, kommt man wahrscheinlich schon in die Nähe des 7. Monats. Bevor nicht die Einzelteile entsprechend ausgebildet sind und miteinander kommunizieren können, kommt kaum ein Reizgefühl zustande. Erst im 6. Monat erinnert das Gehirn etwas an das fertige Modell – davor ähnelt es in einem nicht unerheblichem Maße noch einem unstruktierten Gebilde, das kaum eigenständig über den Körper herrschen und empfinden kann – und somit auf den Mutterkörper noch stark angewiesen ist. Und wie man weiß, reichen schon kleinste Störungen, um Empfindungen nicht mehr wahrzunehmen.
Da soll ein ein System, das nicht ansatzweise entsprechend verknüpft ist, schon gezielte Wahrnehmung differenzieren? 
Das kriegt das Gehirn ohne all die wichtigen Verknüpfungen, die miteinander eine große Rolle spielen, nicht hin. Ich würde allerfrühestens 5. Monat für solche Empfindungen sagen, was als Wert sehr früh gewählt ist, weil bis dato die Bildung nicht wirklich ausreicht. Aber zweiter Monat? Das ist sehr zu bezweifeln.
Ich finde leider keine anständigen Bilder zur Gehirnentwicklung im 2. Monat in Google. Aus meinen Büchern kann ich es nicht scannen, da mir hierfür Lizenzen fehlen.
Es sieht aber in etwa so aus (ich entschuldige mich für das Gekrakel):

 

 

Die Schmerz-Lüge

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Glücklich werden

Vielen Menschen fehlt zum Glück, oft unabhängig von ihren Lebensbedingungen, Selbstliebe und ein liebevoller Zugang zu sich selbst, um ihr Dasein lieben zu können.
Denn was bleibt einem, wenn die ganze Welt wegbricht? Nur man sich selbst. Und oft fällt einem sehr spät auf, wie wenig man bedacht hat, sich selbst umarmen zu können und sich selbst das geben zu können, was nie an äußerliche Begebenheiten gebunden war.

Viele Menschen suchen in der Welt Ersatzbefriedigung, um glücklich zu werden. Und es muss immer mehr folgen. Alles für den Weg zum Glück, dabei war das Glück nie weg oder an spezielle Materie gebunden. Es entsteht in uns und wir sind diejenigen, die auch entscheiden können, unter welchen Bedingungen wir es zulassen wollen und uns selbst umarmen / Frieden mit sich selbst und anderen schließen.

Man ist schließlich selbst der Faktor, der bestimmt, welche Emotionen man erlebt, ob man sein Ich mit frustrierten Ansichten quälen will oder ihm Freude schenken will.
Man ist selbst der letztendliche Gefühlsbestimmer – nicht die Umwelt.

Unabhängig von Triggern der Umwelt

Man muss Geborgenheit nicht anderorts suchen – man hat sie immer bei sich und kann sie je-derzeit wieder aufleben lassen.
Indem man sich mit seelisch liebevoller Art zu sich neigt, bedingungslose, vorurteilsfreie und unabhängige Liebe zu sich walten lässt, sich innerlich umarmt – unabhängig von allem, was war, ist oder sein wird.

Man braucht keine Trigger von außen, um diese Gefühle, die man z.B. bei einem Partner sucht, zu spüren. Diese Gefühle entstehen in einem selbst und sind unabhängig davon. Man kann sich ihnen also ganz unabhängig von Situationen öffnen und in sich hineinhören. Diese Glücks-geschenk kann sich jeder selbst geben.
Man ist also nicht davon abhängig, sich mit allerlei Äußerlichem abzulenken, um glücklich zu werden, weil es aus sich selbst heraus nicht geklappt hat. Man kann sich alles Glück der Welt durch sein Inneres schenken. Dadurch kann man viel mehr im Leben das genießen, was man tut – jeden Moment, den man atmen darf. Man kann sich am Tag gerne ein paar Momente vom Äußerem ausklinken, um für sein Inneres da zu sein und dadurch wieder bewusster leben zu können.

Viele versuchen die ungewisse Situation mit sich selbst durch äußere Ablenkungsmanöver zu überstehen, weil keiner einem den Zugang zu sich selbst nahegebracht hat – gerade weil er vielen fehlt.
Dabei ist es gerade das wichtigste Fundament aller Sinneswahrnehmungen im Leben. Es schafft glückliche Menschen ohne die Umwelt verändern zu müssen. Und mit diesem Glück entsteht automatisch ein anderer Blickwinkel und eine andere Art, mit Situationen umzugehen – einfach weniger davon geleitet zu sein, was man aus Frust begeht (Krieg zwischen Personen, Mord, Hass usw.) – einfach weil man merkt, dass das Äußere fürs innere Befinden keine Rolle spielt und dass es schade ist, sich mit diesen quälenden Gedanken selbst zu quälen statt glücklich mit einer liebevollen Hand das Leben ohne innere Komplexewelt und damit äußerer Frustablenkung betreten und leben zu können.
Das färbt auf Generationen ab und schafft ein glücklicheres Miteinander.

Missverstanden

Leider interpretieren viele diesen Lebensweg als „Ja, so ignorant waren Gewaltverbrecher auch, dass sie nur taten, was ihnen gefiel“ usw., verstehen aber nicht, dass Gewaltverbrecher in dieser Anzahl kaum vorhanden wären, wenn sie diesen inneren Frieden in sich gefunden hätten, ohne ihn verzweifelt außen mit    Erfolg durch Unterdrückung     für kleine Momente durch wirren Stolz, um glücklich zu sein, ersetzen oder Frustakte durch das unbefriedigte Innere planen müssten.
Eine Feindbildschaffung nährt den Gegenpart, sich durchzusetzen – und sei es per Umwege. Aber kaum jemand geht auf den Ursprung dieser Haltungen ein – den inneren Frust des Ichs.

Das bedeutet nicht, dass man Abwehr und Schutz verwerfen soll, sondern, dass man Menschen, wenn man es schafft sie zu erreichen, mit einem anderen Zugang viel intensiver und im Ursprung angehender die Hand aus einer anderen Gefühlswelt reichen kann.
Natürlich ist es keine Garantie, aber eine Möglichkeit von Grund auf neue Aspekte ins Leben mitzunehmen, die für einen und fürs Umfeld ein glücklicheres Dasein ermöglichen können – mit einem ganz anderen Fundament, das mehr herzliche Freude mitbringen kann und den Frust in vielen lösen kann.

Angst | Foto: Capture Queen

Angst verlieren

Selbst anderen aus Gewissensbissen zu helfen ist selten so nachhaltig wie die gleiche Tat aus Freude – ohne eine Gegenleistung des Gewissens erwarten zu müssen, weil man schon in sich glücklich ist und es einem Spaß am Leben und dessen Früchten bereiten kann, andere Aspekte anzugehen als sich stattdessen frustvoll vor ihnen aus Gewissensangst zu verstecken. Einfach, weil man innere Ausgeglichenheit in sich gefunden hat und sich nicht mehr fürchten oder Angst haben muss – denn egal, was passiert, man hat sein Inneres, das einem immer beisteht und das man allerlei umarmende Gefühle bewusst und unabhängig von allem, was ist, spüren lassen kann.
Man verliert Angst, indem man sie loslassen kann, weil man Frieden mit ihr geschlossen hat, ihr erlaubt da zu sein und sie dann sich auflösen lässt – denn keine Angst kann von außen auf das Innere zugreifen und über die Emotionen bestimmen außer man selbst. Man kann also bewusst entscheiden, ob man sich unter einer Situation leiden lässt oder sich inneres Glück geben möchte. Dazu muss sich eine Situation nicht verändern, denn diese hat die Emotion nie erschaffen – nur man selbst – und man hat auch die Macht darüber, andere Gefühle stattdessen verstärkt walten zu lassen, glücklichere Gefühle. Es geht nicht um Unterdrückung, sondern um ein inneres Händereichen zum Glück hin und um das Erkennen von Gefühlswelt-Fähigkeiten, wenn man sich bedingungslos und aus Liebe umarmt. Man ist in seinem Inneren unabhängig von allem auf der Welt.

Was die Angst vor anderen oder Situationen anbelangt: Es ist das, was man über eine bestimmte Person denkt, das einem Angst macht – nicht das, was diese bestimmte Person tut. Und wenn man Angst davor hat, was andere Personen denken, dann hat man nicht vor ihren Gedanken Angst sondern vor seinen eigenen Gedanken über sie. Nichts und niemand ist in der Lage dazu, einem Angst zu machen – das kann man nur selbst, weil dieses Gefühl nur im eigenen Kopf entsteht und nicht außerhalb.

 
 
Zu diesem Thema sind auch Vorträge von Robert Betz und Byron Katie
empfehlenswert:

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Wie Skandalvideos Youtubes Infrastruktur gefährden

Ein Beitrag abseits anderer Themen des Blogs. Ein Einblick in die wirre Youtube-Welt.

Die Kritik bezieht sich auf auf die weitverbreiteten Videos von JuliensBlog, deren Inhalt in puncto Provokation keine Grenzen kennt, über Handicaps vieler Menschen hergezogen wird, ganze Bevölkerungsgruppen prinzipiell herabwertet werden und das Ganze trotzdem von Youtube finanziell unterstützt wird – jedem Image-Verlust der Plattform zum Trotz. Dadurch geraten unbeteiligte Filmemacher und Youtube selbst in Gefahr… merken es aber kaum…

Man muss seine Videos nicht zwangsläufig gesehen haben, um zu verstehen, was im nachfolgenden Video kritisiert wird.

 
 Dazugehöriger Text zum Nachlesen (aufklappen)

McDonalds verschenkt Bücher

McDonalds-Essen | Foto: kodomut

Dem vorausgehend ist diese Meldung. McDonalds bemüht sich um ein grüneres Image und setzt ins Happy Meal Bücher statt Spielzeug.  Es wird viel kritisiert, aber andere Aspekte gibt es auch…

Der Cornflakes-Effekt

Wenn man schon da ist, dann nimmt man zumindest bildungstechnisch ein Stückchen mehr mit. Man kann Personen, die weniger mit der Bücherwelt zu tun haben, einen neuen Blickwinkel mitgeben.
Das Plastikspielzeug, das uns gut an Öl gekostet hat, landet ohnehin gerne schnell im Mülleimer und später in einer aufwendigen, Umwelt verschmutzenden Verbrennungsanlage (Plastik-Recycling ist schwer machbar und wird daher so gut wie gar nicht betrieben – lohnt sich bei den Energiekosten auch nicht sonderlich). Allein bei den Essens-Verpackungen stieg McDonalds auf Papier um, um weniger Plastikmüll zu produzieren.

Spannender als Essen by Frogglin

Und wenn man schon isst, dann liest man gerne das Nächstbeste nebenbei – denn wer kennt seine Cornflakes-Packung noch nicht auswendig? Eine gewisse Attraktivität erringt das Büchlein also fast schon automatisch beim Essen, da man sich mit irgendwas nebenbei beschäftigen will. Ein lebloses, billiges Spielzeug lernt man viel schneller kennen – und umso schneller verliert man auch das Interesse.
 
Das Erreichen der Ausgegrenzten

McDonalds wird für diesen Schritt schnell angegriffen und man hat das Gefühl, dass, wenn keine 180°-Drehung erreicht ist,  jeder kleine, milde Schritt auseinandergehackt werden müsste. Aber auch kleine Schritte können hilfreich sein. Und gewisse Menschen erreicht man anders eher schwer.

Vor allem Personen, die mit der Schule primär negative Erfahrungen haben und sich quasi bewusst von der Lesewelt aus Frust und Selbstzweifel abwenden, haben eine Chance, auch an Orten ein wenig angelockt zu werden, mit denen sie mehr Freude verbinden. Es wird eine Brücke geschaffen und ein Aufzeigen, dass Lesen auch an zugeneigteren Orten Spaß machen kann. Es ist wie ein Händereichen aus einer Richtung, die man alltäglich lieber mag als den Frustort Schule, wo man bei Leistungsmangel ziemlich schnell ausgelacht wird. So aber kann ein Interesse außerhalb entstehen und vielleicht gewinnt das Kind auch so viel Freude oder Interesse daran, dass es sich auch in der Schule mehr darauf einlässt.

ausgegrenzt by Abby Adams

Einem Kind bringt man Sachen ja auch eher in dem Bereich bei, wo es Spaß hat – eine Bibliothek wäre überfordernd. Und manche Eltern haben einfach keine Zeit oder die Fähigkeit, den Kindern eine Brücke zu schaffen und Dinge mit mehr Spaß und weniger Frust zu verbinden.

Eine Chance fürs Images

Prinzipdenken hilft in diesem Fall wenig weiter. Kleine Schritte, die Personen helfen könnten, werden nicht gerade unterstützt, wenn man sie sofort verunglimpft. Es vergrault eher jegliche Entwicklung, da abgestempelt und verurteilt wird – bei Personen wie bei Unternehmen. Wie soll man als ausgegrenzte Person neue Blickwinkel angehen, wenn man keine Chance kriegt und diese aus Prinzip abgelehnt werden? Irgendwann verweilt man in seinem Zustand und stagniert durch so viel prinzipielle Ablehnung bei jeder Kleinigkeit – es lohnt sich ja anscheinend nicht. Und für Kinder, die rein aus Spielzeugattraktivität McDonalds besucht haben, vergeht auch eher das Interesse an einem Besuch. Das Essverhalten kann also ein Stück gebessert werden. 

Natürlich arbeitet hier McDonalds nicht uneigennützig – das eigene Image ist ihnen wichtig, aber welches große Unternehmen strebt denn kein positives Image an? Man sieht: Die Konsumenten bestimmen das Angebot. In diesem Fall besteht derzeit ein Trend, gesünderes Essen und Bildungsreiches anzuvisieren und McDonalds zieht mit, um weiterhin Kunden zu haben. Früher war die Nachfrage geringer – entsprechend war das Angebot.

Restnahrung-Problematik

Natürlich kann man dadurch die Umwelt nicht in ein Paradies zaubern, aber während andere Unternehmen nicht einmal versuchen, eine Änderung zu schaffen, versucht sich McDonalds zumindest an kleinen Schritten. Und letztendlich bestimmen auch die Konsumenten die Ware. Bei McDonalds essen auch viele, weil es schnell und günstig im Vergleich zu Restaurants ist. Große Veränderungen, die sich viele bezgl. dem Umweltverhalten von McDonalds wünschen, wären bei diesen Preisen gar nicht effizient umsetzbar. McDonalds lässt es auf den Preis ankommen und die Bevölkerung entscheidet sich für diesen Preis (ob aus Geldmangel oder anderen Gründen). Und es gäbe auch einen nicht so hohen Absatz, würden die Produkte einem nicht gefallen. Dann würde sich das Sortiment schnell ändern. Daher empfehle ich diesen Kritikern: Geht mit Freunden öfter in gute, ökologische Restaurants, wenn ihr entsprechend viel Geld ausgeben könnt und Zeit habt. Viele können das aber nicht und deswegen ist die Nachfrage nach billig hergestellten Waren auch so hoch.

Markt in Afrika by IICD

Auch das Problem bezgl. „der Lieferung vieler Reste an afrikanische Länder, der dabei günstigeren Preise als jene im Inland und dadurch das Ruinieren ihrer Wirtschaft“ wird in den Kommentaren angesprochen:
Was ich dabei interessant finde, ist ein Aspekt, den der User bplhkp gebracht hat. Und zwar, dass McDonalds gerade das als minderwertig angesehene Fleisch verwerte, das sonst den afrikanischen Markt ruiniert hätte (wie es durch viele andere Unternehmen geschieht).
Das ist bei Brot oder Gemüse aber auch nicht anders, weswegen die Bauern dort schlechter ihre Waren verkaufen können. Gemüse ist subventioniert, da ist es logisch, dass man an diesen Preis als afrikanischer Bauer so nicht rankommen kann.
Die Alternative wäre, das ganze „wertarme“ Essen aus Europa wegzuwerfen. Oder es eben günstig noch zu verkaufen und dadurch die Wirtschaft zu schädigen.
Eine tadellose Lösung sehe ich nicht. Man müsste quasi vorm hungernden Afrika stehen bleiben und das Essen vor ihrer Nase wegwerfen, denn selbst Geschenke würden die Wirtschaft ruinieren und abhängig machen. Langfristig könnte man es aber vielleicht schaffen, sich zu erholen. Die Hungerperiode bis dahin wäre aber wohl unumgänglich.